„Bargeld bedeutet für Senioren Freiheit, Selbstbestimmung, Privatsphäre und Sicherheit“, sagt der frühere LH Josef Pühringer als Obmann des Seniorenbunds in Oberösterreich. Untermalt wird das mit einer Seniorenbefragung, wonach 84 Prozent der Oberösterreicher ab 60 Jahren meinen, dass das Bargeld allgemein nicht abgeschafft werden soll.
Nur – oder immerhin – 7 Prozent dieser Gruppe hätten mit der Abschaffung kein Problem. Dieses 84-Prozent-Bollwerk heißt aber nicht, dass sich Senioren dem bargeldlosen Zahlen völlig entziehen: Rund drei Viertel haben eine Bankomatkarte, ein Viertel gar auch eine Kreditkarte, nur ein Fünftel ist „kartenlos“.
„Wir verschließen uns der Digitalisierung im Bereich der Geldgeschäfte nicht. Aber jeder soll selbst entscheiden können, ob er bar oder mit Karte zahlt!“
Seniorenpolitiker Dr. Josef Pühringer
Bild: Dostal Harald
Erspartes „unter der Matratze“
Andererseits haben 37 Prozent der Älteren ihr Erspartes noch zuhause – wovon Vertreter der Regionalbanken Oberösterreichs bei einem Expertenforum des OÖ Seniorenbunds heftig abrieten, weil es die Betroffenen anfälliger für Betrügereien mache. Außerdem schmilzt das gehortete Bargeld in Zeiten hoher Inflation so noch schneller dahin.
Es gäbe einen Annahmezwang
Aber was tut man mit den Scheinen, wenn ein Geschäft die Annahme von Bargeld verweigert? Wer auf Barzahlung besteht, ist an und für sich im Recht. Im Bürgerlichen Gesetzbuch steht geschrieben, dass Verträge (grundsätzlich) immer in bar erfüllt werden können. Dieser „zivilrechtliche Annahmezwang“ ist aber letztlich zahnlos, wendet Rechtsprofessor Johannes W. Flume von der Uni Salzburg beim Expertenforum ein. Denn man müsste das Geschäft klagen.
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