Ein 28-jähriger Pfleger nutzte das Vertrauen einer Tiroler Familie aus und wurde zum Dieb. Nun saß der Rumäne in Innsbruck vor Gericht, stritt die Tat aber bis zum Schluss vehement ab.
Gelegenheit macht Diebe – diese alte Weisheit bewahrheitete sich offenbar Ende Jänner in Tirol. Schamlos soll ein 24-Stunden-Pfleger (28) das Vertrauen ausgenützt haben, das ihm die Familie eines zu pflegenden Mannes geschenkt hat.
Laut Anklage brach der Rumäne eine Kommode auf und griff beherzt zu. Nicht weniger als 60.000 Euro und zwei Goldringe waren plötzlich weg. Noch in der Nacht machte sich der 28-Jährige angeblich aus dem Staub und flüchtete in seine Heimat.
„Die Nichte des Mannes war mehrfach böse zu mir“, rechtfertigte der Angeklagte seine abrupte Abreise. Sie habe ihn etwa gezwungen, in einem Zimmer ohne Heizung zu schlafen und habe ihn auch sonst nicht gut behandelt. „Ich bin letzten Endes auch deshalb ohne Verabschiedung gegangen, weil ich die Situation als Beleidigung empfunden habe“, meinte der sichtlich emotional aufgebrachte Pfleger.
Schöffensenat glaubte nicht an einen Zufall
Den vom Angeklagten behaupteten Zufall, dass er ausgerechnet am Abend der Tat in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verschwand, glaubte der Schöffensenat rund um Richter Andreas Mair nicht. „Für den Angeklagten hat sich, weil er allein zuhause war, an diesem Tag schlicht die Möglichkeit des Diebstahls ergeben, welche er auch ausgenutzt hat“, meinte die Staatsanwältin.
Über den Rumänen wurden schlussendlich fünf Monate bedingte Haft und eine Geldstrafe in der Höhe von 1200 Euro verhängt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
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