Rettung mit Hürden: Nachdem der Versuch, die in Israel festsitzenden Österreicher mit einer „Hercules“-Maschine des Bundesheeres außer Landes zu bringen, schon vor dem Start gescheitert ist, konnte am Mittwoch um 20 Uhr eine gecharterte zivile „Israir“-Maschine mit einem ersten Schwall an 83 ausreisewilligen Österreichern von Tel Aviv nach Larnaka aufbrechen. Sie ist mittlerweile auf Zypern gelandet.
Rund 300 Menschen hatten laut Informationen des Bundeskanzleramts auf die Ausreise aus Israel gewartet. Sie haben es aufgrund der verschärften Sicherheitslage nicht geschafft, auf eigene Faust auszureisen - und setzen nun ihre Hoffnungen in die österreichische Regierung, die eine Evakuierung in Aussicht gestellt hatte.
Bundesheer blieb am Boden
Doch eine erste Rettungsmission am Mittwochvormittag scheiterte desaströs: Die eigens dafür abgestellte C-130 „Hercules“-Maschine fing am Vorfeld von Linz-Hörsching Feuer. Der Brand hatte den Abflug der langsamen Maschine, die ohnehin rund vier Stunden für die Strecke zum zypriotischen Flughafen Paphos gebraucht hätte, verzögert. Dem Vernehmen nach seien auch die Personen an Bord von der Rauchentwicklung betroffen gewesen.
Charter-Flieger half aus
Nach „Krone“-Informationen hat die Regierung daraufhin kurzfristig Plätze an Bord eines zivilen Flugzeuges gechartert, um die Menschen am Mittwochabend gegen 20 Uhr doch noch zummindest nach Larnaka in Zypern auszufliegen. Dies gelang, die Maschine hob pünktlich ab, 83 Österreicherinnen und Österreicher warern laut Außenministerium an Bord. Außerdem seien 15 Menschen aus Israel, Deutschland, Spanien, Ungarn, den USA und den Niederlanden mitgeflogen.
Die Maschine ist bereits in Zypern gelandet, für Unterkünfte und Verpflegung vor Ort ist gesorgt. Der eingesetzte A320 hatte eine Kapazität für etwa 200 Personen. Da mehr Österreicher aus Israel abreisen wollten, ist für Donnerstagmittag ein weiterer Flug aus Tel Aviv geplant. Auch der Weiterflug von Larnaka nach Wien wurde bereits organisiert. Die Austrian Airlines bestätigten am Abend die Sonderflüge.
Auch am Flughafen in Tel Aviv werden die Österreicherinnen und Österreicher von einem rot-weiß-roten Krisenteam betreut. Ebenso werden am Mittwoch zwei weitere militärische Krisenunterstützungsteams in die Region entsandt.
Linienflüge bis Samstag ausgesetzt
Die Linienflüge der AUA sind vorerst bis inklusive Samstag, 14. Oktober, ausgesetzt. Insgesamt leben etwa 8000 Österreicherinnen und Österreicher in Israel, mehr als 200 waren zu Beginn des Angriffs der Hamas als Reisende gemeldet.
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