Die Testphase ist vorbei, jetzt rollen hochmoderne 20-Tonnen-Bagger zur Rettung des Neusiedler Sees in den Gemeinden entlang des Ufers an. Nächste Woche geht es in Breitenbrunn los. Konkrete Maßnahmen gegen zu viel Schlamm und Schilfwildwuchs werden umgesetzt.
Vor einem Jahr ist das Pilotprojekt der Seemanagement GmbH angelaufen. 40.000 Kubikmeter Weichschlamm wurden abgepumpt. Zum Start in die aktuelle Saison steht ein neuer Fuhrpark an Hightech-Geräten bereit. Großflächige Entschlammungskonzepte liegen vor.
Jetzt geht‘s los
Die Umsetzung erfolgt in Rust beim Liegewiese-, Süd- und Campingplatzhafen, in Breitenbrunn in der Fährrinne und teils in der Marina, in Podersdorf abschnittsweise im Südhafen und Yachtclub sowie in Illmitz nach der Fertigstellung des Absetzbeckens auch in der Umkehrrinne der Fähren.
Große Pläne
„Mit den neuen Baggern lässt sich ein Kanal von einem Kilometer Länge in vier Tagen freibekommen“, sagt Seemanagement-Geschäftsführer Erich Gebhardt. Geplant sind weiters vorbereitende Maßnahmen in Mörbisch und Weiden. „Absetzbecken müssen instandgesetzt werden“, ergänzt Gebhardt.
Im Fokus ist auch die Wartung von Kanalein- und -ausfahrten in Oggau, Purbach, Winden und Jois. „Wir sind auf einem guten Weg. 100.000 Kubikmeter Schlamm sollen pro Jahr aus dem See geholt werden, technisch machbar mit den neuen Seebaggern“, erklärt Landesrat Heinrich Dorner.
Schilf im Visier
Auch beim Schilf werden nun erste Maßnahmen gesetzt. Neben der beginnenden Planung zur Errichtung von Brandschutzschneisen liegt das Hauptaugenmerk vorerst auf die Instandhaltung bestehender Schilfkanäle. „Operative Arbeiten werden in Donnerskirchen, Purbach, Winden, Gols und in Abstimmung mit dem Nationalpark in Apetlon durchgeführt“, fasst Dorner zusammen.
Mittwoch wurde außerdem bekannt, dass die ungarische Regierung einer kleineren Variante des umstrittenen Großprojekts auf dem Neusiedler See in Fertörakos zugestimmt haben soll. Man darf gespannt sein.
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