Mittwochabend gab es eine Gedenkveranstaltung am Wiener Ballhausplatz für die israelischen Opfer des Hamas-Terrors unter dem Motto „Stand with Israel“. Rund 2000 Personen nahmen an der Gedenkfeier teil. „Wir stehen in diesen schweren Zeiten an Israels Seite“, erklärte Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Veranstaltung.
Vertreter der jüdischen Gemeinde
Gestartet wurde mit einem Gebet von Oberrabbiner Jaron Engelmayer inklusive Ansprache. Weitere Vertreter der jüdischen Gemeinde waren ebenfalls Teil der Gedenkfeier in Wien, die unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen stattfand. Den zahlreichen Verletzten wurde eine rasche und vollständige Genesung gewünscht, den Verschleppten eine sichere Rückkehr.
„Barbarei dieser Islamisten ist grenzenlos“
IKG-Präsident Oskar Deutsch schilderte zu Beginn des Gedenkens einige der zahlreichen Schicksale von Menschen, die den Angriffen zum Opfer fielen: „Es gibt keine Rechtfertigung für Terrorismus. Hunderte Zivilisten wurden in ihren Wohnungen überfallen. Viele verschleppt, noch mehr kaltblütig ermordet. Leichen wurden und werden geschändet.“ Nun müsse dafür gesorgt werden, dass ein Massaker wie am Samstag nie wieder geschehe, hieß es weiter.
Es gibt keine Rechtfertigung für Terrorismus. Hunderte Zivilisten wurden in ihren Wohnungen überfallen. Viele verschleppt, noch mehr kaltblütig ermordet. Leichen wurden und werden geschändet.
IKG-Präsident Oskar Deutsch
„Wie lange noch?“
„Die Bestialität ist grenzenlos“, sagte Deutsch bereits im Vorfeld. Man habe sich bewusst entschieden, auf der Veranstaltung keine Bilder oder Videos von den Ereignissen zu zeigen. Deutsch bedankte sich auch bei allen Sicherheitskräften für das Ermöglichen der Veranstaltung, verwies jedoch darauf, dass Juden weltweit weiterhin vor Angriffen geschützt werden müssten. „Wie lange noch?“, fragte er.
Österreichische Politiker zeigten sich solidarisch
Für die österreichische Bischofskonferenz nahm laut Kathpress der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky an der Gedenkveranstaltung teil. Er vertritt den Bischofskonferenz-Vorsitzenden, Erzbischof Franz Lackner, sowie Kardinal Christoph Schönborn. Auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Bundeskanzler Karl Nehammer (beide ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und NEOS-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger zeigten sich mit Redebeiträgen solidarisch.
Schutz vor Rechtsextremismus
Im weiteren Verlauf trat auch ein Vertreter der jüdischen Hochschülerschaft auf. „Es braucht einen Schutz der jüdischen Diaspora“, forderte dieser. Dieser umfasse neben einem Schutz vor antisemitischen Angriffen jedoch auch einen Schutz vor Rechtsextremismus, hieß es.
Eine für Mittwochabend angemeldete Pro-Palästina-Demo in der Wiener Innenstadt war wenige Stunden zuvor untersagt worden. Dieser Schritt sei zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit „zulässig und geboten“, sagte Polizeipräsident Gerhard Pürstl. Man habe in diese Richtung vorgehen müssen, um zu verhindern, „dass der gewalttätige Konflikt im Nahen Osten auf die Straßen Wiens getragen wird“.
Dennoch versammelten sich hunderte Menschen trotz des Verbots vor Ort. Am Stephansplatz kam es zu Festnahmen. Auf der Solidaritätskundgebung mit Israel wurde aus Sicherheitsgründen gebeten, den Platz am Heimweg zu meiden und israelische Flaggen einzupacken.
Hier sehen Sie einen Tweet von Journalistin Corinna Milborn.
Mehr als 1200 Tote
Terroristen hatten am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen seien verletzt worden. Die Zahl der bei israelischen Gegenangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser stieg am Mittwoch nach palästinensischen Angaben auf mindestens 1100.
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