Obwohl die Kundgebung noch am Mittwochnachmittag von der Polizei Wien untersagt worden war, hatten sich am Abend Hunderte pro-palästinensische Aktivisten am Wiener Stephansplatz versammelt. Mit lauten Parolen wurde gegen Israel demonstriert. Die Polizei begann bereits kurz nach der Zusammenrottung über Lautsprecher durchzusagen, dass man die Versammlung auflösen werde, die Stimmung war aufgeheizt. Gegen 21.30 Uhr kam es zu ersten Identitätsfeststellungen, schließlich zogen die Teilnehmer nach und nach ab.
Unter lauten „Allahu akbar“-Rufen hatten sich die Aktivisten über das Verbot der Kundgebung hinweggesetzt. Die Polizei schritt ein und begann bereits kurz nach Beginn der Demo, die Versammlung schrittweise aufzulösen. Auch erste Anhaltungen und Identitätsfeststellungen erfolgten. Dabei wurde festgestellt, dass 120 Personen einen islamistischen und/oder extremistischen Hintergrund haben.
Die Demonstranten weigerten sich, den Stephansplatz zu verlassen, wollten dann im Tross Richtung Rotenturmstraße und wurden daraufhin von der Polizei eingekesselt.
Polizei kesselte Teilnehmer ein
Aufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigen, wie Palästina-Flaggen geschwenkt wurden. Ob auch antisemitische Rufe zu hören waren, lässt sich noch nicht sagen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, auch Einheiten der WEGA und der Hundestaffel waren dabei. Mit Lautsprecherdurchsagen wurden die Demonstranten angewiesen, die Versammlung aufzulösen - eine Aufforderung, der sie nicht nachkamen.
Nachdem die Aktivisten versuchten, sich Richtung Rotenturmstraße zu bewegen, wurden Sperren errichtet. Ab 20 Uhr war der Stephansplatz im Bereich des Haas-Haus und des Hotel Stephansplatz durch die Polizeieinheiten abgeriegelt. Die Stimmung war durchaus aufgeheizt, immer wieder versuchten Demonstranten, den Polizeikessel zu durchbrechen.
krone.tv war vor Ort und hat die Szenen am Stephansplatz eingefangen:
Um kurz vor 22 Uhr rückten schließlich weitere Polizeikräfte an, rund die Hälfte der Demonstrationsteilnehmer soll laut Augenzeugen zu diesem Zeitpunkt den Stephansplatz bereits verlassen haben. Beobachter sprachen von 300-500 Teilnehmern, die Polizei hatte mit 200 bis 250 gerechnet, darunter auch Sympathisanten der Hamas mit „gewaltspezifischem Ideengut.“
Kundgebung im Vorfeld untersagt
Die Kundgebung war im Vorfeld untersagt worden, weil insbesondere ausländische Behörden Sicherheitsbedenken angemeldet hatten.
So sei es möglich, dass bei dieser Veranstaltung Menschen auftreten würden, die mit den blutigen Terroranschlägen der Hamas auf Israel sympathisierten. Daher sei entschieden worden, die Veranstaltung zu verbieten, hieß es vonseiten der Polizei. Um 22 Uhr war der Einsatz noch im Gange.
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