Toni Polster wurde 1989 vom Buhmann zum Nationalhelden, schoss Österreich zur WM 1990. Peter Stöger traf 1997 gegen Weißrussland doppelt.
Freitag wartet auf Fußball-Österreich wieder ein Tag X, kann sich unser Team für die EURO 2024 qualifizieren. Neunmal löste das Team bisher das Ticket für eine WM oder EM - auch am 15. November 1989: Als Toni Polster binnen 90 Minuten die Wandlung vom Buhmann zum Nationalhelden glückte, er Österreich gegen die DDR zur WM 1990 schoss, beim 3:0 alle Tore erzielte.
Von Fans ausgepfiffen
Unser Rekordtorjäger war im Laufe der WM-Qualifikation zur Zielscheibe der eigenen Fans geworden. Beim 2:1 im August 1989 über Island hatte sich Teamchef Hickersberger in Salzburg dem Druck der Fans gebeugt, Lokalmatador Pfeifenberger statt Polster in der Startelf aufgeboten. Den Frust bekam Toni auch drei Monate später zu spüren, als er vor dem DDR-Match beim Abspielen der Hymne von den 50.000 Fans im Praterstadion ausgepfiffen wurde: „Dieses Spiel nicht zu spielen, wäre für mich eine Tragödie gewesen. Das war absolut keine Option.“
Polster hielt dem Druck stand: „Meine Mutter hatte von klein auf zu mir gesagt: Du bist ein Polster, du gehst da durch. Aufgeben war keine Option, nie in meinem Leben.“ Der Stürmer traf aus 17 Metern zum 1:0 (2.), per Elfer zum 2:0 (23.), und machte mit dem 3:0 alles klar (61.) - auch weil Russland im Parallelspiel die Türkei 2:0 besiegte. „Dass ein Tag, der derart hässlich begann, so schön endete, war einfach ein Traum. Meine Energie schien für die Ewigkeit zu reichen. Diese drei Treffer prägten mein ganzes Leben.“
Auf die Ehrenrunde nach dem Spiel verzichtete er: „Mir war nicht nach Feiern zumute. Ich hatte dieses Match nur für mich, meine Familie und meinen Berater Skender Fani gespielt. Es war wie im Rausch, von der ersten bis zur letzten Minute hat alles gepasst“, sagt Österreichs Sportler des Jahres 1997. „Sich mit dieser Partie in die Galerie der besten österreichischen Fußballer eingereiht zu haben, war etwas ganz Besonderes. Weil mir nie jemand etwas zugetraut hat. Daher bin ich so stolz darauf, dass ich es trotz aller Widerstände allen bewiesen habe.“
Partystimmung beim 4:0
Am 11. Oktober 1997 folgte ein weiterer Tag X, war die Aufgabe eine wesentlich einfachere: „Wir waren sehr zuversichtlich, dass wir Weißrussland im letzten Quali-Spiel in Wien besiegen werden“, erinnert sich Peter Stöger. Letztlich wurde es vor 48.000 Fans ein 4:0, Österreich fuhr als Gruppensieger zur WM 1998 in Frankreich.
„Wir führten nach 16 Minuten schon mit 3:0, zur Pause 4:0 - die zweite Halbzeit herrschte bereits Partystimmung“, schildert Stöger, der wie Polster zwei Tore erzielte und ergänzt: „Ich erzielte in der gesamten Quali, obwohl ich nicht immer erste Wahl war, vier Tore. Das war schon sehr speziell.“
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