Nach der Panne der „Hercules“-Transportmaschine des Bundesheeres am Mittwoch sind am Donnerstagnachmittag die ersten Österreicher nach dem Großangriff der Hamas-Terrororganisation auf Israel mittels zweier AUA-Maschinen sicher nach Wien zurückgekehrt. Die Passagiere zeigten sich erleichtert, wieder sicheren Boden unter ihren Füßen zu haben. Der erste Charterflug kam um 15.19 Uhr in Wien-Schwechat an, der zweite knapp zwei Stunden später.
Eine in Ashkelon - eine Stadt im Südbezirk Israels - verheiratete Mutter hatte sich mit ihren beiden Kindern zu in Österreich lebenden Angehörigen ausfliegen lassen. In Israel sei es jetzt „ganz schlimm“, schilderte die 25-Jährige in der Ankunftshalle in Schwechat Journalistinnen und Journalisten: „Diesmal ist es Krieg.“ Sie habe sich wegen ihrer beiden kleinen Kinder entschlossen, das Land zu verlassen: „Mein Mann ist im Krieg. Er ist in der Armee.“ Sie habe sich zunächst von Ashkelon nach Jerusalem begeben und sei jetzt in Wien: „Aber mein Herz ist immer da (gemeint: in Israel, Anm.). Wir werden das durchstehen.“ Was Israel widerfahren sei, sei „der zweite Holocaust. Die ganze Welt soll das sehen.“
Maschine aus Zypern ebenfalls gelandet
Um 17.10 Uhr landete eine zweite AUA-Maschine mit mehr als 50 aus Israel evakuierten Personen, die bereits am Mittwoch von Tel Aviv nach Zypern gebracht worden waren. Für Freitag wurde vom Außenministerium noch eine weitere Maschine mit einer Kapazität von 176 Personen gechartert, die gegen Mittag von Tel Aviv nach Wien abheben wird. Grundsätzlich ging das Außenministerium am Donnerstagabend davon aus, dass noch rund 160 österreichische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger auf dem Flugweg aus Israel zurückgebracht werden wollen, wie eine Sprecherin am Flughafen auf APA-Anfrage mitteilte.
Krisenteam betreut Österreicher vor Ort
Sowohl am Flughafen in Tel Aviv als auch auf Zypern wurden die Passagiere von einem rot-weiß-roten Krisenteam betreut. Bei Ihrer Ankunft in Wien wurden die Passagiere von einem Team des Außenministeriums in Empfang genommen.
Betroffene Österreicher, die noch nicht mit der Botschaft in Kontakt getreten sind, sollen sich umgehend bei der österreichischen Botschaft in Tel Aviv melden: tel-aviv-ob@bmeia.gv.at. „Das Team rund um Botschafter Nikolaus Lutterotti steht seit dem Wochenende unermüdlich im Einsatz, um unsere Landsleute bestmöglich zu unterstützen“, heißt es seitens des Außenministeriums. Rund 8000 Österreicher leben in Israel, mehr als 200 waren laut dem Außenministerium zu Beginn des Hamas-Großangriffs am Samstag als Reisende gemeldet.
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