Ob es die Tränen sind, als Bambis Mutter gestorben ist, die Lacher über Micky Maus und Donald Duck, oder der erste Lieblingssong, den man gemeinsam mit der Eiskönigin zum Besten gegeben hat: Fast jeder, der mit Film und TV groß geworden ist, verbindet mit Disney eine prägende Erinnerung. Die Walt Disney Company feiert am Montag (16. Oktober) ihr 100-jähriges Bestehen und damit die vielen großen und kleinen Momente ihrer Geschichte.
Kaum zu glauben, dass alles mit einem Zugticket begann: Von seinen letzten 40 Dollar reiste Walt Disney im Sommer 1923 nach Los Angeles, um gemeinsam mit seinem Bruder Roy O. Disney in der Garage seines Onkels Animationsfilme zu entwickeln. Wenig später unterzeichneten sie ihren ersten Vertrag als „Disney Brothers Cartoon Studio“, der als Gründungsdokument gilt. Heute ist die daraus entstandene The Walt Disney Company einer der bedeutendsten Entertainment-Konzerne der Welt und setzt regelmäßig neue Maßstäbe.
Seine 140 Oscar-Auszeichnungen etwa hat der Disney-Konzern aber nicht nur seinen Animationsfilmen, sondern auch Realverfilmungen wie „Mary Poppins“ (1964) zu verdanken. Längst gehören auch die Superhelden von Marvel und der kleine Grogu aus der „Star Wars“-Reihe zur Disney-Familie, mit der ein immer breiteres Publikum erschlossen wird.
Im Disney-Universum geht die Sonne niemals unter
Sehr früh schon verbindet Disney zudem die reale mit der Fantasiewelt. So wird bereits 1955 im ersten Disneyland im kalifornischen Anaheim berührbar, was bis dahin nur auf der Leinwand existiert. Heute gibt es sechs Freizeitparks in Nordamerika, Europa und Asien. Die „New York Times“ schrieb einmal, die Sonne gehe im Disney-Universum niemals unter.
Zum Charme gehört immer auch ein ganzes Stück Nostalgie. Eltern wollen ihren Kindern auch die Möglichkeit geben, das als Teil der Kindheit zu erleben. So wird sich der Nachwuchs heutzutage wahrscheinlich eher an Elsa und ihre Schwester Anna mit Schneemann Olaf aus „Die Eiskönigin“ erinnern als an Timon und Pumbaa, die Simba im „König der Löwen“ zur Seite stehen. Wie auch immer: Die Faszination bleibt bei Jung und Alt.
Wussten Sie übrigens, dass Elsa die erste Disney-Prinzessin ist, die gekrönt wurde? Somit ist sie die erste Disney Königin. Oder, dass Arielles Flossenfarbe im Aniomationsfilm von Disney extra für den Film kreiert wurde? Dieser Farbton heißt zu Ehren der Meerjungfrau „Arielle“. Dass das Biest eine Mischung aus Löwe (Mähne), Gorilla (Stirn, Brauen), Büffel (Kopf, Bart), Wildschwein (Zähne), Bär (Körperbau) und Wolf (Schwanz, Beine) ist?
Vor Micky Maus
Spannendes gibt es auch zu den ersten Jahre von Walt Disney zu wissen: Nach vielen anfänglichen Stolpersteinen und Teilerfolgen landeten die jungen, ehrgeizigen Disney Brüder - und ihr junges Studio, das später in Walt Disney Studio umbenannt wurde - in den 1920er-Jahren bisher größtes Projekt: einen Vertrag mit Universal Pictures für Kurzfi lme mit einem langohrigen Helden namens Oswald, der lustige Hase. Nach seiner Einführung im Jahr 1927 wurde Oswald schnell so populär, dass er zu eigenen Markenartikeln inspiriert wurde.
Im folgenden Jahr fuhren Walt und seine Frau Lillian mit dem Zug nach New York, um den Oswald Vertrag neu auszuhandeln, und standen am Ende ohne Vertrag und ohne Figur da. Die Rechte an Oswald dem lustigen Hasen gehörten Universal, und der gerissene Produzent der Serie, Charles Mintz, weigerte sich, Walt angemessene Bedingungen für eine Verlängerung anzubieten. Im Zug zurück nach Los Angeles, so erzählte Walt später, dachte er sich eine neue Figur als Ersatz für Oswald aus, eine verschmitzte und liebenswerte Maus, die er Mortimer nennen wollte. Walts Frau Lilly hielt Mortimer für einen schrecklichen Namen und schlug vor, ihn stattdessen in Mickey (dt. Micky) umzubenennen. Der Rest ist Geschichte ...
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