Dolchstoß an Netanyahu

Trumps Nahost-Sicht: „Hisbollah ist sehr schlau“

Ausland
12.10.2023 13:58

Im Nahen Osten ist ein beispielloser Flächenbrand ausgebrochen und die Frage drängt sich auf, wie der einst mächtigste Mann der Welt, der womöglich in gut einem Jahr wieder am Ruder ist, zu den verheerenden Entwicklungen steht. Am Donnerstag gab Donald Trump selbst eine Antwort - unberechenbar wie eh und je, und womöglich folgenreich.

Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Florida ging der Ex-US-Präsident am Mittwochabend auf den mörderischen Terrorangriff der Hamas in Israel mit mehr als 1000 Toten ein. Und äußerte Bewunderung für die mit der Hamas verbündete islamistische Hisbollah-Miliz, die Israel vom Libanon aus bedroht. „Wissen Sie, die Hisbollah ist sehr schlau“, kommentierte Trump den Raketenbeschuss in Richtung Israel. „Sie sind alle sehr schlau“, meinte er mit Blick auf die islamistischen Bewegungen, die Israel bedrohen.

Schwere Vorwürfe gegen Netanyahu: „Bibi hat uns im Stich gelassen“
Ebenso brisant äußerte sich Trump über Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, traditionell ein enger Verbündeter der USA und auch zu Trumps Zeiten gern gesehener Gast im Weißen Haus. Nun meinte Trump, er habe mit Netanyahu 2020 schlechte Erfahrungen gemacht. Dabei bezog er sich auf den Drohnenangriff, mit dem die USA damals den einflussreichen iranischen General Kassem Soleimani im Nachbarland Irak getötet hatten.

Ein Zerwürfnis mit den USA aufgrund vollmundiger Behauptungen ihres Ex-Präsidenten wäre für Netanyahu (re.) die nächste Hiobsbotschaft. (Bild: AP)
Ein Zerwürfnis mit den USA aufgrund vollmundiger Behauptungen ihres Ex-Präsidenten wäre für Netanyahu (re.) die nächste Hiobsbotschaft.

Laut Trump hatte Israel die USA dazu mit Geheimdienstinformationen versorgt, sich dann aber zurückgezogen. „Ich werde nie vergessen, dass Bibi Netanyahu uns im Stich gelassen hat. Das war eine sehr schreckliche Sache“, sagte Trump nun, mehr als drei Jahre später. Und er legte nach: Netanyahu habe danach sogar versucht, den Erfolg für sich zu reklamieren.

Sprecher erklärt: „Schlau“ bedeutet nicht „gut“
Das Wahlkampflager von Trumps Nachfolger im Weißen Haus, Joe Biden, warf Trump vor, gefährliche Falschinformationen zu verbreiten. Trump-Sprecher Steven Cheung rechtfertigte dessen Worte laut „Washington Post“ damit, dass Trump in Wahrheit die Regierung von Biden kritisieren habe wollen. US-Beamte hätten mit bestimmten Äußerungen die Hisbollah erst auf die Idee gebracht, Israel von Norden aus anzugreifen. Außerdem bedeute „schlau“ nicht „gut“.

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