In Neubau geht es Autostellflächen jetzt an den Kragen. Die Aufregung ist groß und die Anrainer toben. Doch der grün regierte Bezirk verteidigt die Pläne.
Neubau ist einer der am dichtesten besiedelten Bezirke der Stadt mit einem der niedrigsten Grünanteile. Bereits seit einiger Zeit wird dort daher an mehr Grünraum und Begegnungszonen gearbeitet. Parkraum für Autos? Fehlanzeige! Auch in der 550 Meter langen Bernardgasse bleibt jetzt kein Stein mehr auf dem anderen - wir berichteten. Die enge Gasse wird zur Wohnstraße. 145 Parkplätze fallen weg. Der Abschnitt von der Wimbergergasse bis zum Gürtel wird sogar gänzlich frei von Autoverkehr.
Verzweifelter Anrainer: „Das ist doch verrückt!“
„Krone“-Leser Erich L. tobt: „Das ist doch alles verrückt! Wo soll ich jetzt parken? Was machen mobilitätseingeschränkte Menschen?“ Aus dem Büro von Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) heißt es, dass die Planung exakt den Vorstellungen der dortigen Wohnbevölkerung entspreche. 85 Prozent hätten sich für diese Umgestaltung ausgesprochen. Natürlich gebe es bei so einem umfassenden Projekt auch Einzelne, die das anders sehen.
Anrainer, die auf ihr Auto angewiesen sind, werden von einer Mobilitätsberatung unterstützt. Als Parkalternative gibt es aber trotzdem nur teure Tiefgaragen. Davon gibt es in der näheren Umgebung (zehn Minuten Fußweg) 13 von gewerblichen Anbietern mit verfügbaren Stellplätzen (siehe Grafik).
Für die Vorarbeiten zur neuen U-Bahn wurde damals in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer ein Garagenpaket ausgearbeitet. Das war im Jahr 2021. Da kostete ein eigener Garagenplatz maximal 100 Euro pro Monat. Ob es für betroffene Anrainer wieder Vergünstigungen geben wird, sei derzeit noch offen, so das Büro des grünen Bezirksvorstehers.
Mit Stolz wird jedenfalls vermeldet, dass laufend öffentliche Autostellplätze abgebaut werden. Wegen der umfangreichen Neugestaltungsprojekte im Bezirk sind seit 2018 bereits knapp 1000 Stellplätze vom öffentlichen Raum in Garagen verlagert worden. Bis November 2024 sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein.
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