Vor seiner Jubiläumssendung am Samstag gab uns „Mei liabste Weis“-Moderator Franz Posch noch einen besonderen Geheimtipp. Im Interview mit der „Krone“ blickte er auch auf seine Anfänge zurück, beschreibt, wie er nach all den Jahren immer noch motiviert bleibt und spricht über seine Hoppalas.
„Krone“: Sie moderieren seit 1988 die Fernsehreihe „Mei liabste Weis“, in der Sie Land, Leute und die dazugehörige Volksmusik vorstellen. Die Quoten sind auch nach 35 Jahren noch sehr gut. Wie erklären Sie sich das?
Franz Posch: Wir haben ein treues Stammpublikum, welches es schätzt, dass wir ohne Experimente die Schönheit unseres Landes und unserer Volksmusik mit ihren unglaublichen Varianten zeigen. Das wird man auch in der Jubiläumssendung am Samstag, 20.15 Uhr, ORF 2, sehr deutlich sehen. Wir haben neun Gruppen aus neun Bundesländern, die ihre heimische Volksmusik und die unterschiedliche Lebensart vorstellen.
Ihre erste Sendung wurde an einem Nachmittag aus dem Gasthof Bogner in Absam ausgestrahlt. Auch in Ihrer Jubiläumssendung beginnt die Zeitreise wieder in Tirol, im Stiftskeller in Innsbruck. Welche Erinnerungen werden dabei wach?
Ich denke manchmal noch an damals, als uns niemand zugetraut hat, die Sendung über eine längere Zeit am Leben zu erhalten. Schon bei der allerersten Sendung hat man uns Schiffbruch prophezeit, da es einfach nicht üblich war, im Fernsehen live zu musizieren.
An welche Hoppalas erinnern Sie sich besonders gut?
Ich werde die Live-Sendung, in der meine Gruppe und ich extrem falsch gespielt haben, nie vergessen. Es war wirklich Katzenmusik. Wir mussten sogar abbrechen und noch einmal von vorne beginnen. Das Publikum hat uns aber trotzdem applaudiert.
Welcher Schauplatz fehlt Ihnen noch in der Sendung?
Wir waren schon überall, in Österreich, Südtirol und Bayern. Ich finde es ein bisschen schade, dass wir schon lange nicht mehr in Kärnten waren. Das müssten wir bald wieder angehen.
Die Titelmelodie der Sendung ist der „Schnapsflaschl-Boarische“ vom oberösterreichischen Komponisten Klaus Karl. Sie sind ja selbst Komponist. Wäre zum Jubiläum nicht eine von Ihnen komponierte Melodie angebracht?
Nein, ich finde man sollte die Titelmusik so lassen wie sie ist. Sie passt gut und ist sehr angenehm. In der Sendung komponiere ich ja eh jedes Mal das sogenannte „Widmungs-Stück“ für die Gastgeber, welches gegen Ende der Sendung ausgestrahlt wird.
An den Wochenenden oder zu speziellen Anlässen spielen Sie auch mit Ihrer eigenen Gruppe, den „Innbrügglern“ auf. Sind Sie vor Live-Auftritten eigentlich noch nervös?
Nein, das war ich noch nie. Ich habe Gott sei Dank gute Nerven. Zudem spielt mir dabei auch noch die Routine in die Hände.
Sie sind viel mit Ihrer Musik unterwegs. Wie groß ist der Schritt vom umtriebigen Musikanten zum Familienvater?
Meine Frau wusste von Anfang an, dass ich als Musikant an den Wochenenden viel unterwegs sein werde. Auch für meine Kinder war das nie ein Problem, denn ich unternehme in meiner Freizeit viel mit ihnen.
Ich habe einen besonderen Geheimtipp: Mein Kapital ist das Schlafen. Ich habe einen sehr gesegneten Schlaf und kann auch überall schnell einschlafen.
Moderator Franz Posch
Haben Sie in all den Jahren schon einmal daran gedacht, Ihre Musik an den Nagel zu hängen?
Nein. Ich liebe die Musik. Sie ist mein Leben. Wir Musikanten sind aus meiner Sicht privilegiert. Wir können unsere Leidenschaft und unser Hobby ausleben und damit auch noch dem Publikum viel Freude bereiten.
Sie gehen gerne Skifahren, spielen Fußball, gehen Wandern und nehmen nächstes Jahr an den E-Bike-Touren der „Tiroler Krone“ teil. Wie halten Sie sich noch so fit?
Ich habe einen besonderen Geheimtipp: Mein Kapital ist das Schlafen. Ich habe einen sehr gesegneten Schlaf und kann auch überall schnell einschlafen. Pro Tag schlafe ich mindestens acht, aber manchmal auch neun oder zehn Stunden. Daher bin ich auch immer noch gut in Form.
Im August dieses Jahres feierten Sie Ihren 70. Geburtstag. Wie stellen Sie sich denn Ihr weiteres Leben, so jenseits der 70, vor?
Für mich ist der 70. Geburtstag schon wieder Schnee von gestern. Ich spüre keinen Unterschied zu den vergangenen zwei oder drei Jahrzehnten. Daher werde ich auch so wie bisher weiterleben.
Letzte Frage: Was ist Ihre „liabste (Lebens-)Weis“?
Leben und Leben lassen. Ich versuche mein Leben so zu gestalten, wie es mir gefällt. Ich bin tolerant und kenne weder Neid noch Geiz. Ich vergönne jedem Menschen alles.
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