Heftige Angriffe
Zivilisten in Gaza: „Wir können uns nicht bewegen“
Nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel bombardiert die Armee derzeit den Gazastreifen (Palästina). Augenzeuginnen und Augenzeugen berichten von verzweifelten Szenen vor Ort. „Was hier passiert, ist verrückt“, sagt Mohammed Baroud. Ganze Straßenzüge würden in Schutt und Asche liegen, die Menschen könnten sich nicht bewegen oder wichtige Dinge besorgen.
Autofahren sei nicht mehr vorstellbar, sagt Tahani Jaber, die deshalb zu Fuß unterwegs ist. Ihre Kinder habe sie bei ihrer Mutter zurückgelassen. Sie müsse Medikamente für ihr Baby besorgen, das den zweiten Tag in Folge an hohem Fieber leide. „Ich habe das Gefühl, dass ich jeden Moment dem Tod näherkomme, aber das Leben der Kinder ist wichtiger.“
Das Haus zu verlassen, ist aktuell gefährlich. Jeder Mensch könne „jeden Moment bombardiert werden und sterben“, sagt Einwohner Baroud. „Wir können uns nicht bewegen.“ Nach jedem Angriff gebe es gleich einen neuen. Wie berichtet, haben Hamas-Killerkommandos am Samstag Israel angegriffen. Bei dem Blutbad kamen auch zahlreiche Zivilpersonen ums Leben, darunter 260 Besucherinnen und Besucher eines Musikfestivals.
Hamas in der Zivilbevölkerung?
Seither bombardiert Israels Armee nach eigenen Angaben Hunderte Stellungen der islamistischen Palästinenserorganisation in dem dicht besiedelten Gebiet an der Mittelmeerküste. Laut dem dortigen Gesundheitsministerium wurden bisher mindestens 1354 Menschen getötet, mehr als 6000 weitere verletzt. Das israelische Militär wirft der Hamas vor, Menschen als Schutzschild zu missbrauchen und sich inmitten der Zivilbevölkerung zu verstecken oder Waffen zu lagern.
Mehr als zwei Millionen Menschen leben in dem abgeriegelten Küstenstreifen. Viele mussten ihr Zuhause verlassen, Jaber Al-Sufi verbringt die Nachtstunden beispielsweise gemeinsam mit seiner Familie in einem Schutzzentrum in Gaza. Er befürchtet, dass sich die Lage noch verschlimmern kann. Bereits jetzt hat die Bevölkerung weder Strom noch Wasser oder Lebensmittel. „Was hier passiert, ist verrückt“, sagt Baroud. In einigen Stadtteilen ist die Zerstörung laut Augenzeuginnen und Augenzeugen verheerend.
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