„Klima des Hasses“
Trentino: Sieben Bären seit April tot aufgefunden
Nachdem ein 26-jähriger Jogger im April ums Leben gekommen war, sind seither insgesamt sieben Bären in den Trentiner Wäldern tot aufgefunden worden. Die Ursachen für ihren Tod sind unbekannt. Die letzten beiden Kadaver wurden im Trentiner Tal Val di Non entdeckt, wie die Tageszeitung „Corriere del Trentino“ berichtete.
Experten wollen die Todesursache ergründen und klären, ob es sich um einen natürlichen Tod, den Angriff anderer Exemplare, oder um Wilderei handelt. Zurzeit wird keine Hypothese ausgeschlossen. Die Entdeckung der letzten beiden Kadaver löste Proteste von Tierschützern aus.
Tote Bären waren teils auffällig gewesen
In den vergangenen Monaten waren die anderen fünf Bären tot aufgefunden worden. Am 21. April wurde der Kadaver eines jungen Bären im Val di Sole entdeckt. Ende April war auch der mit dem Code „M62“ bekannte Bär unweit des Molveno-Sees leblos aufgefunden worden. Er hatte nie einen Menschen angegriffen, obwohl er sich mehrfach Dörfern genähert und in diese auf der Suche nach Nahrung eingedrungen war.
Anfang Juni war ein erwachsenes Exemplar auf dem Berg Pellier tot aufgefunden worden. Zwei Tage später wurde der Kadaver eines Bären in der Ortschaft Cavedago entdeckt. Am 27. September fand man die tote Bärin „F36“ im Tal Bondone in der Gemeinde Sella Giudicarie. Sie hätte eingefangen werden sollen, nachdem sie zwei Wanderer bei einer Begegnung leicht verletzt hatte.
Tierschützer: „Klima des Hasses“
Tierschützer beklagten, dass ein „Klima der Angst und des Hasses“ gegenüber den Bären im Trentino gestiftet worden sei, was Wilderei fördere. Der Tierschutzverband Leidaa will eine Klage wegen des Todes der beiden letzten aufgefundenen Bärenexemplare einreichen.
In Italien hatte sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Viele Menschen protestierten gegen ursprüngliche Pläne zur Tötung von „JJ4“, einer sogenannten Problembärin, die für den Tod des Joggers verantwortlich gemacht wird und daher eingefangen wurde. Tierschützer fordern immer wieder, Menschen für die wilden Tiere zu sensibilisieren oder Wildtierkorridore einzurichten.
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