Typisierungsaktion

Stammzellenspende: Wie Teenies Leben retten

Kärnten
12.10.2023 19:59

Einen passenden Stammzellenspender zu finden, gleicht einem Lotto-Sechser. 12.351 Kärntner haben sich bereits testen lassen. Zwei Jugendliche gehen als gutes Beispiel voran.

Eine Krebsdiagnose kann Betroffene ordentlich aus der Bahn werfen. Der Weg zur Genesung ist lang und anstrengend. Helfen Chemotherapien und Bestrahlungen nichts mehr, ist das letzte Mittel im Kampf gegen Leukämie (Blutkrebs) nur noch eine Stammzellenspende.

„Einen passenden Spender zu finden, gleicht aber einem Lotto-Sechser“, erklärt Cemanur Turan von der „Geben für Leben“-Leukämiehilfe Österreich, warum es so wichtig ist, dass sich viele Menschen typisieren lassen. Dabei werden aus einer Blut- oder Speichelprobe die genetischen Gewebemerkmale bestimmt, um zu prüfen, ob diese zwischen Spender und Empfänger übereinstimmen. Immer wieder werden deshalb Typisierungsaktionen organisiert.

16-Jähriger organisiert Hilfsaktion
Die nächste findet bereits am Freitag im Hilfswerk Kärnten in Klagenfurt zwischen 12 und 17 Uhr statt. Der erst 16-jährige Raphael Dionisio hat sie initiiert und organisiert. „Wir hatten so eine Aktion einmal in der Schule. Es hat mich beeindruckt, wie schnell und einfach man zum Lebensretter werden kann“, erzählt der Schüler. Weil er selbst leider noch zu jung ist, um sich typisieren zu lassen - Spender müssen zwischen 17 und 45 Jahre alt sein -, wollte er auf diesem Weg einen Teil dazu beitragen. „Wenn nur ein einziger passender Spender gefunden wird, hat es sich schon ausgezahlt!“

Die Typisierung dauert nur wenige Minuten. (Bild: Messe Dornbirn/Udo Mittelberger)
Die Typisierung dauert nur wenige Minuten.

„Bisher hat unsere Organisation 161.723 Typisierungen durchgeführt und konnte dabei 464 Spender für Patienten finden“, weiß Turan. 43 Lebensretter kommen aus Kärnten: Erst kürzlich spendete beispielsweise die 19-jährige Selina aus St. Georgen ihre Zellen einem Mann aus Übersee: „Als ich den Anruf bekam, war die Freude groß, eventuell ein Leben retten zu können“, sagt Selina. Derzeit sucht auch ein junger Kärntner dringend nach seinem genetischen Zwilling.

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