Heute mal ungewohnt persönlich. Als junge Frau aufzuwachsen heißt auch, einen Satz öfter zu hören, als einem lieb ist: Werd‘ ja nicht schwanger! Eine Mahnung.
Ich selbst hab die Pille danach einmal genommen und gebangt. Was wäre gewesen, wenn ich schwanger geworden wäre? Ich kann es nicht sagen. Als Jugendliche schwanger zu werden bedeutet in den meisten Fällen, weder die finanziellen noch die psychischen Kapazitäten zu haben, um ein Kind großzuziehen. Es bedeutet, keine abgeschlossene Ausbildung zu haben und einer breiten Öffentlichkeit entgegenzutreten, die urteilt.
Trotz alldem ist eine Abtreibung keine einfache Entscheidung, ganz im Gegenteil. Freundinnen von mir sind vor dieser Frage gestanden, mit dem Bewusstsein, nicht in der Lage zu sein, jetzt ein Kind zu erziehen. Sie haben gehadert, es geheim gehalten, sich geschämt und getrauert. Es war nicht einfach, um Hilfe zu fragen bei Ärzten - und noch viel weniger, wenn diese ihnen gegenüber dann wertend waren.
Seit 1994 Teil der Menschenrechte
Jetzt fehlen in immer mehr Bundesländern die praktizierenden Ärzte. Allen voran in Vorarlberg, wo der letzte Arzt, der Abtreibungen durchführt, in Pension geht. Für uns Frauen heißt das nichts Gutes. Denn Abtreibungen passieren sowieso. Die Frage ist nur, ob sie sicher durchgeführt werden oder nicht.
Zumindest vor diese Frage will ich nicht gestellt werden, immerhin sind Schwangerschaftsabbrüche seit 1994 Teil der Menschenrechte.
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