Ältere Österreicherinnen und Österreicher verfolgen eher politische Nachrichten und sind auch häufiger politisch aktiv. Bei Demonstrationen und politischen Diskussionen in sozialen Netzwerken zeigen hingegen Jüngere mehr Engagement. Zu diesen Ergebnissen kommt jetzt eine Online-Umfrage des Gallup Instituts.
An dieser haben 1000 Menschen ab 16 Jahren teilgenommen (repräsentativ für die Bevölkerung, die im Web aktiv ist). Fast jede dritte Person (30 Prozent) gab an, „sehr oft“ Nachrichten über Politik zu verfolgen, weitere 29 Prozent tun das oft. Ungefähr jede fünfte Person (19 Prozent) konsumiert hingegen selten bis nie Politiknachrichten. Dabei gibt es deutliche Unterschiede nach dem Alter: Vor allem Menschen, die mindestens 50 Jahre alt sind, verfolgen Nachrichten über Politik sehr oft oder oft.
Viele unterschrieben Petitionen
Männer tauschen sich im Vergleich zu Frauen öfter mit anderen über diesbezügliche Themen aus. Bezüglich der aktiven politischen Beteiligung zeigte sich, dass fast drei Viertel der Bevölkerung schon einmal ein Volksbegehren und knapp zwei Drittel mindestens einmal eine Petition unterschrieben haben. Vergleichsweise geringer ist die Teilnahme an Demonstrationen mit jeder vierten Person. Demonstrierende sind oft bis 30 Jahre alt. Junge Menschen sind außerdem bei politischen Diskussionen in sozialen Netzwerken aktiver.
Um auf Missstände aufmerksam zu machen, hat ungefähr jede dritte befragte Person Kontakt zu Ämtern und Behörden aufgenommen, etwas mehr als jede vierte (28 Prozent) hat sich an Politikerinnen und Politiker gewandt. 19 Prozent kontaktierten Medien, 29 Prozent haben Veranstaltungen und Vorträge zu politischen Themen besucht.
27 Prozent engagieren sich ehrenamtlich
Nur etwas weniger (27 Prozent) Befragte engagieren sich selbst ehrenamtlich. Dabei sind deutlich mehr Menschen Mitglied in einem zivilgesellschaftlichen Verein als in einer Partei. Männer sowie Sympathisantinnen und Sympathisanten von Grünen, NEOS und der ÖVP sind tendenziell öfters ehrenamtlich tätig. In diesem Bereich spielen das Alter, die Bildung und das Einkommen eine Rolle.
Es sei in der Verantwortung der politischen Akteure, Barrieren abzubauen, die die politische Partizipation für bestimmte Bevölkerungsgruppen erschweren, sagte die Leiterin des Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz, in einer Aussendung.
Das Interesse an Wahlen unterscheidet sich der Umfrage nach je nach Ebene. Am ehesten wird an Bundespräsidentschafts- und Nationalratswahlen teilgenommen, am wenigsten an Europawahlen.
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