Vorbild für Gastro

Heimische Almrinder auf den Ötztaler Tellern

Tirol
13.10.2023 16:00

Tiroler Fleisch in Gastroküchen? Die „Riml-Betriebe“ in Sölden verarbeiteten in der Wintersaision 50 Tiroler Almrinder in Ganzen - from nose to tail wie man sagt. Ein Paradebeispiel für eine regionale Wertschöpfungskette, das aus Sicht aller Beteiligten Nachahmer finden soll. 

Viele reden über regionale Kreisläufe, die Sölder Martin Riml GmbH mit ihren acht Gastronomiebetrieben realisiert sie. „Wir haben in der Wintersaison 50 ganze Tiroler Almrinder verarbeitet“, berichtet GF Florian Wedde über den von Jakob Prantl angestupsten Einzug der Regionalität in die Ötztaler Gastro-Küchen, „die Schritte dorthin sind allerdings komplex und du brauchst gute Partner.“ Die sind der Rinderzuchtverband (RZV) und die Agrarmarketing Tirol (AMT). Auch Lebensraummanager Raphael Kuen hatte als ehemaliger Zuchtverbandschef ebenfalls seine Hände im Spiel.

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Das Almrind hat auch für die Bauern einen fairen Preis. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir ja nur Zwischenhändler sind und der Gast den Preis zahlt.

Geschäftsführer Florian Wedde

Der erste Versuch scheiterte
„Diese Dimension ist in Tirol einzigartig, der Beweis ist nun da, dass es funktioniert“, blickt Michael Wurzrainer vom RZV zu Wedde, der von der regionalen Wertschöpfung überzeugt ist. Der wiederum gibt zu, dass der erste Versuch scheiterte: „Der damalige Küchenchef war dazu nicht bereit, er gab dem Einkaufspreis die oberste Priorität. Das Almrind hat auch für die Bauern einen fairen Preis. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir ja nur Zwischenhändler sind und der Gast den Preis zahlt. Und den zahlt er gerne, wenn die Qualität passt. Mit Küchenchef Sven klapp das wunderbar.“ Man müsse solche Projekte globaler sehen, weil ohne Landwirtschaft sei der Tourismus nur die halbe Miete. 

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Jeder kann zu uns kommen, um sich über alles an Ort und Stelle zu informieren.

Geschäftsführer Florian Wedde

1200 Almrinder im Jahr
Die Marke „Tiroler Almrind“ wurde von der AMT vor fünf Jahren kreiert und unterliegt strengen Kriterien. Rund 1200 Tiere werden pro Jahr vermarktet. Für Wurzrainer ist klar, dass Kooperationen mit der Gastro forciert werden müssen, da der Verkauf im Handel generell rückläufig sei, die Rinderstückzahlen aber nicht. Die Kapazität dafür sei vorhanden und würde natürlich mit einer verstärkten Nachfrage steigen. Für die anstehende Saison schätzt GF Wedde einen Bedarf von 60 bis 70 Tieren. Er wünscht sich jedenfalls Nachahmer und verspricht: „Jeder kann zu uns kommen, um sich über alles an Ort und Stelle zu informieren.“

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