Bodenoffensive geplant
Israels Militär: Zivilisten raus aus Gaza-Stadt
Das israelische Militär hat die Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Gaza-Stadt angeordnet. Es wird erwartet, dass dort in den kommenden Tagen militärische Operationen durchgeführt werden. Die Vereinten Nationen schätzen, dass dies etwa 1,1 Millionen Menschen betrifft, was rund der Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens entspricht. Die Hamas gaben bekannt, dass bei Angriffen Israels auf den Gazastreifen 13 Geiseln getötet worden seien.
Laut einer Mitteilung des israelischen Militärs in den frühen Morgenstunden des Freitags wurden in der vergangenen Nacht Dutzende Kampfflugzeuge eingesetzt, um 750 militärische Ziele anzugreifen. Dazu gehörten unterirdische Tunnel der Hamas, militärische Einrichtungen, Wohnsitze hochrangiger Terroristen, die als militärische Kommandozentralen genutzt werden sowie Waffenlager.
„Zeit für Krieg“
Der Aufruf an die Zivilbevölkerung, sich südlich vom Fluss Gaza in Sicherheit zu bringen, deutet auf den baldigen Beginn einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen hin. Dies sei zum Schutz der Zivilisten nötig. „Jetzt ist es Zeit für Krieg“ sagte Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant am Donnerstag.
UNO-Sprecher Stephane Dujarric sagte in einer Erklärung in New York, der Befehl des israelischen Militärs gelte auch für alle Mitarbeiter der Vereinten Nationen und die in UNO-Einrichtungen wie Schulen, Gesundheitszentren und Kliniken untergebrachten Personen.
Die UNO halte es für unmöglich, dass eine solche Bewegung ohne verheerende humanitäre Folgen stattfinden könne. Er rief das israelische Militär auf, die Entscheidung rückgängig zu machen, damit eine bereits tragische Lage nicht zu einer katastrophalen werde.
Bereits 1300 Tote
Die Zahl der Toten in Israel durch die Großangriffe der islamistischen Hamas ist auf mindestens 1300 gestiegen, großteils handelt es sich um Zivilisten. Mehr als 3000 weitere Menschen seien verletzt worden. Gleichzeitig hat Israel weiterhin Ziele im Gazastreifen bombardiert, was zu über 1500 Todesfällen unter den Palästinensern geführt hat.
Humanitäre Krise droht
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Beginn der israelischen Vergeltungsschläge mehr als 400.000 Menschen aus ihren Wohnungen im Gazastreifen geflohen. 23 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen seien getötet worden. Die Organisation rief dazu auf, fast 294 Millionen Dollar an Hilfen für Menschen in Gaza und im Westjordanland bereitzustellen. Die Hälfte davon sei für Nahrungsmittel vorgesehen.
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