Die Algenblüte habe ein Ausmaß von etwa 100 mal 200 Kilometer. Er habe sie auf Aufnahmen des Terra-Satelliten (Bild 3) der US-Raumfahrtbehörde NASA entdeckt, berichtete Lieser. Der am 18. Dezember 1999 gestartete Satellit dient zur Erforschung und Beobachtung der Erde und bewegt sich auf einer polaren, sonnensynchronen Umlaufbahn.
"Wir erwarten, dass da unten jetzt ein riesengroßes Fressgelage losgeht", sagte der Meteorologe und Marineglaziologe. Die Lebewesen in dieser antarktischen Region - von Krill bis hin zu den Walen - könnten sich jetzt mit den Algen den Magen vollschlagen. Weltweit stehen kleine Algen am Beginn vieler Nahrungsketten.
Vermutlich mehrere Ursachen
Nach Angaben des Wissenschaftlers gibt es vermutlich mehrere Ursachen für das Phänomen. "Schnee könnte mit dem Wind Staubkrümel und darin enthaltenes Eisen in die Antarktis getrieben und somit das Algenwachstum gefördert haben." Wahrscheinlich habe auch schmelzendes Festeis - eine besondere Form von Meereis - Staub und Dreck enthalten und jetzt freigesetzt. Eisen ist im Meer vielfach Mangelware.
Derzeit werden Proben genommen, um die Algen bestimmen zu können. "Wahrscheinlich handelt es sich um Phaeocystis", sagte Lieser. Sie kommt in allen Meeren vor. Die Algenblüte sei erstmals am 20. Februar entdeckt worden und werde vermutlich noch zwei Wochen erhalten bleiben, berichtete der Experte weiter.
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