„Frag den Kanzler“ auf der Schmelz in Wien: Karl Nehammer (ÖVP) stellte sich den vielen Fragen von Caritas und Co. Er verteidigte die Inhalte des umstrittenen Videos und nahm „vieles mit“ (siehe Video oben).
Herbstlicher Sonnenschein auf der Schmelz in Wien. Bundeskanzler Karl Nehammer hat ins „Schutzhaus Zukunft“ geladen. Um die geht es auch. Sozialpartner und NGOs aus vielen Bereichen, von Diakonie bis Rotes Kreuz, Frauenvereinigungen und Caritas etc.
Nehammer: „Der Staat kann nicht alles zahlen“
Vertreter von den vielen Betroffenen, die durch ein neulich aufgetauchtes Kanzler-Video verstört waren. Das „Burger-Video“, das „nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war“, sagte Nehammer einmal mehr. Dass die Wortwahl im „manipulativ zusammengeschnittenen“ Stück, in dem es um billige Mahlzeiten und Mehrarbeiten ging, nicht die beste war, das gestand er ein. Inhaltlich blieb er bei der Sache. Der Staat könne nicht alles zahlen, Leistung müsse sich lohnen.
Knapp zwei Stunden dauerte die Veranstaltung. Ein mutiger Schritt des Kanzlers, schließlich galt es, sich den bohrenden Fragen und Forderungen vielfältiger Kritiker zu stellen. Es ging um Armutsbekämpfung, Sozialhilfe, Gesundheitswesen, Bildung. Ein sachlicher Diskurs ohne Polemik.
Fruchtbare Debatte und Würstel statt Burger
Die NGOs fordern mehr Geld und gezielte Investitionen für sozial Schwache. Die Gießkanne müsse man endlich entsorgen. Und man müsse mit den Betroffenen reden, nicht über sie. Dem stimmte Nehammer zu.
„Ich werde vieles mitnehmen“
Er verwies auf die vielen Sozialleistungen Österreichs, und dass diese auch - wie die Pensionen - konstant valorisiert würden. Er bedankte sich für den Input und die fruchtbare Debatte. „Ich werde vieles mitnehmen“, versprach der Kanzler zum Abschied. Und erntete Applaus. Danach gab es Würstel mit Senf und Kren für alle. „Na wenigstens keine Burger“, raunten einige. Der aufgelegte Schmäh musste kommen. Und wird auch bleiben.
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