Zufrieden, aber:

Durchwachsenes Erntejahr für Tiroler Bauern

Tirol
14.10.2023 11:00

Kaltes Frühjahr, Hitze und Nässe - Das Jahr 2023 hatte für Tirols Bauern alles Erdenkliche parat. Trotz Einbußen in der Erntemenge sind die Landwirte und deren Vertretung nicht unzufrieden. Hauptsächlich deswegen, weil die Qualität wieder passt. 

Die Ernte ist noch nicht ganz eingefahren, trotzdem kann schon ein Fazit über das heurige Jahr gezogen werden. Unterdurchschnittlich kalte Monate haben sich mit überdurchschnittlich warmen abgewechselt, auch bei den Niederschlägen waren alle Extreme mit dabei. Dennoch war das Erntejahr 2023 aus Sicht der Landwirtschaftskammer (LK) in Summe zufriedenstellend. „Gerade bei empfindlichen Kulturen ist aber auch klar, dass es mittlerweile nicht mehr ohne Bewässerung und entsprechende Schutzvorrichtungen gegen Hagel geht“, weist Präsident Josef Hechenberger auf die Folgen des Klimawandels hin.

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Die Vegetationsperiode hat sich zwar grundsätzlich verlängert, der Saisonbeginn schwankt aber trotzdem stark.

Wendelin Juen, LK-Fachbereichsleiter für Obst, Gemüse und Ackerbau

In einigen Bereichen werde die Anpassung auf „klimafitte“ Sorten auch mit eigenen Programmen unterstützt. Neben dem Forstbereich gebe es beispielsweise auch für das Grünland zukunftsweisende Angebote.

„Alle Sparten mussten Ertragseinbußen erdulden“
Wendelin Juen, LK-Fachbereichsleiter für Obst, Gemüse und Ackerbau, zieht über die unterschiedlichen Sparten eine Gesamtbilanz: „Die Vegetationsperiode hat sich zwar grundsätzlich verlängert, der Saisonbeginn schwankt aber trotzdem stark. Die frühen Warmphasen bieten für den Anbau nicht nur Chancen, sondern sind durch mögliche Fröste auch mit einem großen Risiko verbunden. Alle Sparten mussten heuer Einbußen im Ertrag hinnehmen, die guten Qualitäten entschädigen allerdings dafür.“

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Wir sehen hier ein generelles Problem. Die wirksamen Pflanzenschutzmittel von früher wurden sukzessive im Laufe der Jahre verboten. Wir haben aber keine gleichwertigen Alternativen.

Romed Giner, Gemüsebaumeister

Krautfäule, Engerlinge und Feldmaus waren Problem
Auch die Thaurer Bauern mussten Ernteeinbußen in Kauf nehmen. „Bei den Kartoffeln gibt‘s ein Minus von geschätzten 30 Prozent“, resümiert Romed Giner, „die Kraut- und Knollenfäule hat uns heuer besonders Probleme bereitet.“ Auch die Pilzkrankheiten im Gemüsebereich würden auf Grund des radikalen Wechsels von Trockenheit und Regen zunehmen. „Wir sehen hier ein generelles Problem“, so Giner weiter, „die wirksamen Pflanzenschutzmittel von früher wurden sukzessive im Laufe der Jahre verboten. Wir haben aber keine gleichwertigen Alternativen.“ Drahtwürmer, Engerlinge und sogar die Feldmaus seien heuer besonders massiv aufgetreten. Trotzdem fällt das Resümee im Innsbrucker Umland positiv aus: „Wir sind trotz allem nicht unzufrieden.“

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