Armee macht Ernst
Nach Evakuierungsaufruf: Massenflucht aus Gaza
Nach dem Evakuierungsaufruf der israelischen Armee haben sich deren Angaben zufolge Hunderttausende im Gazastreifen auf den Weg Richtung Süden gemacht. „Wir sind uns im Klaren, dass dies Zeit brauchen wird“, sagte Militärsprecher Richard Hecht am Samstag. Die Hamas versuche auch, die Zivilisten aufzuhalten. Das israelische Militär bereitet unterdessen eine Bodenoffensive vor und hatte zuvor den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens auch am Samstag wieder einen Zeitraum und eine Fluchtroute ohne Angriffe zugesichert.
Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung in den Süden des Gazastreifens aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht.
Auch US-Bürger zum Verlassen von Gaza aufgerufen
Auch die USA riefen ihre Bürger im Gazastreifen auf, zum Grenzübergang Rafah im Süden zu gehen. Sie sollten sich bereithalten, dort nach Ägypten auszureisen, teilt das US-Außenministerium mit.

Massive Luftangriffe Israels
Seit dem beispiellosen Massaker an israelischen Zivilisten durch Terroristen im Auftrag der Hamas in Grenzorten und auf einem Musikfestival fliegt das israelische Militär massive Luftangriffe auf Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.
Drahtzieher des Hamas-Massakers soll getötet worden sein
Unterdessen tötete das israelische Militär bei Angriffen auf Einsatzzentralen der islamistischen Hamas im Gazastreifen einen der mutmaßlich Verantwortlichen des Massakers an israelischen Zivilisten. Merad Abu Merad, Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt, sei maßgeblich für die Steuerung der Terroristen während des Massakers verantwortlich gewesen, teilte das israelische Militär Samstag früh mit. Auch Ali Kadi, der als Kommandant einer Eliteeinheit den Überfall bewaffneter Kämpfer auf Ortschaften im Süden Israels vor einer Woche angeführt hatte, sei bei einem Luftangriff getötet worden, teilte die Armee am Samstag mit.
Video: Ein Drahtzieher des Hamas-Massakers tot
Hamas: Neun Geiseln ums Leben gekommen
Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf 2215 gestiegen. Zudem seien 8714 Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Samstag mit. Nach Angaben des bewaffneten Teils der Hamas sind bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen in den vergangenen 24 Stunden auch neun Geiseln ums Leben gekommen. Darunter seien auch vier Ausländer, teilen die Al-Qassam-Brigaden auf Telegram mit.
Das israelische Militär sicherte indes den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens auch am Samstag wieder einen Zeitraum ohne Angriffe zu, um sich in den Süden der Küstenenklave zu begeben.
Kritik an Masenevakuierungen
An Israels Aufforderung zur Massenevakuierung gibt es viel Kritik. Die Vereinten Nationen forderten Israel bereits am Freitag auf, die Anweisung zu widerrufen. Es drohe eine „katastrophale Situation“. Auch aus Saudi-Arabien und Ägypten gab es scharfe Kritik. Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht.
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