Deutschland, wir kommen! Österreichs Fußball-Nationalteam hat sich zum 3. Mal in Serie für eine EM-Endrunde qualifiziert! Die Österreicher setzten sich in Baku gegen Aserbaidschan mit 1:0 (0:0) durch und fixierten damit das Ticket für das Turnier nächsten Sommer bei unserem nördlichen Nachbarn. Den entscheidenden Treffer erzielte Marcel Sabitzer aus einem Hand-Elfmeter (48.). Für Österreich ist es die insgesamt 4. EM-Teilnahme, davor spielte man 2008, 2016 und 2021 bei der kontinentalen Endrunde.
Teamchef Ralf Rangnick hatte im Vergleich zum 2:3 gegen Belgien vier Änderungen vorgenommen. Sasa Kalajdzic stürmte von Beginn an, Florian Kainz und Romano Schmid rückten ebenfalls in die Mannschaft und Alexander Prass agierte als Linksverteidiger.
Österreich vom Start weg zu unpräzise
Die neuformierte Truppe hatte Probleme, in die Partie zu finden, daher ließ die 1. Chance bis zur 18. Minute auf sich warten. Kapitän Konrad Laimer lupfte den Ball vor 7000 Zuschauern, darunter etwa 400 mitgereiste österreichische Fans, nach Vorarbeit von Xaver Schlager an Aserbaidschan-Goalie Sahruddin Mahammadaliyev und am Tor vorbei. Es folgten Fehlschüsse von Schmid (27.) und Schlager (31.) sowie eine gute Gelegenheit von Florian Grillitsch, der vom Fünfereck nur das Außennetz traf (43.).
Zwei Mal falscher Elfer-Alarm
Bei dieser Aktion wurde Abseits gepfiffen, allerdings fälschlicherweise, wie die TV-Bilder zeigten - der VAR hätte den Treffer wohl gegeben. So aber blieb es beim 0:0, auch weil die Österreicher nach Attacken an Schmid (6.) und Schlager (29.) vergeblich Elfmeter forderten.
Der Auftritt der ÖFB-Elf in der 1. Hälfte war überaus enttäuschend. Laimer und Co. leisteten sich viele technische Patzer und Fehlpässe und konnten zu keinem Zeitpunkt echten Druck erzeugen. Dass Aserbaidschan selbst zu keiner einzigen zwingenden Gelegenheit kam, bedeutete nur einen schwachen Trost.
Blitzstart in Hälfte 2 hinein
Rangnick reagierte zur Pause mit einem Dreifachtausch - Prass, Kainz und Schmid machten für Marcel Sabitzer, Christoph Baumgartner und Patrick Wimmer Platz, außerdem rutschte Laimer ins Zentrum und Schlager links in die Viererkette. Diese Maßnahmen zeigten umgehend Wirkung: Einen Freistoß von Sabitzer nach Foul an Baumgartner wehrte Rahil Mammadov mit dem Oberarm ab, Sabitzer verwandelte wie schon gegen Belgien vom Elfmeter-Punkt. Wenig später gab es die Chance aufs 2:0. Die Gäste kombinierten sich über Sabitzer und Kalajdzic gut nach vorne. Der Wolverhampton-Stürmer spielte Baumgartner frei, doch der Leipzig-Profi scheiterte an Mahammadaliyev (50.).
ÖFB-Team fällt in alten Trott zurück
Anstatt den Sack zuzumachen, schlichen sich bei den ÖFB-Kickern danach jedoch wieder die Fehler der 1. Hälfte ein. Der nächste Torschuss ließ bis zur 75. Minute auf sich warten, Mahammadaliyev bändigte einen Sabitzer-Freistoß. Die Schlussviertelstunde verlief zunächst ereignislos, erst im Finish wurde es noch einmal turbulent: In der 91. Minute hatte das ÖFB-Team großes Glück, als Toral Bayramov aus sechs Metern nur die Außenstange traf. Wenig später sah der kurz zuvor eingewechselte Guido Burgstaller bei seinem Nationalteam-Comeback nach vierjähriger Pause Gelb-Rot (94.).
Am Ende holte das ÖFB-Team trotz eines uninspirierten Auftritts das benötigte Resultat. Damit geht es im letzten EM-Quali-Match am 16. November in Estland nur noch um eine gute Position für die Auslosung der EM-Gruppen am 2. Dezember. Das letzte Länderspiel des Jahres steigt am 21. November im Happel-Stadion gegen Deutschland.
Das Ergebnis:
Aserbaidschan - Österreich 0:1 (0:0)
Baku, Tofiq Bahramov Stadion, 7000 Zuschauer, SR Diamantopoulos
Tor: 0:1 (48./Elfer) Sabitzer
Gelb-Rote Karte: Burgstaller (94./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Diniyev, Krivotsyuk, Bayramov, Sheydayev bzw. Baumgartner, Sabitzer
Aserbaidschan: Mahammadaliyev - Mammadov, Haghverdi, Krivotsyuk - Bayramov, Isayev (78. Emreli), Diniyev (65. Safarov), Mahmudov, Jafarguliyev (83. G. Aliyev) - Dadashov (83. Gurbanli), Sheydayev
Österreich: A. Schlager - Seiwald, Lienhart, Wöber, Prass (46. Baumgartner) - Schmid (46. Sabitzer), Grillitsch, X. Schlager - Laimer, Kalajdzic (82. Burgstaller), Kainz (46. Wimmer)
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