Geheimverhandlungen
Israel: Nervenkrieg um die Geiseln der Terroristen
Während die Hinterbliebenen der mehr als 1300 Todesopfer ihre ermordeten Liebsten begraben, hoffen die Familien der nach Gaza entführten Israelis auf ein Wunder. Hinter den Kulissen laufen Geheimverhandlungen.
30 Millionen US-Dollar flossen bisher jeden Monat aus dem kleinen Wüstenemirat Katar zur Hamas im Gazastreifen - mit Wissen und Duldung der israelischen Regierung, die hoffte, dass der Geldregen für soziale Projekte, das Gesundheitssystem, Infrastruktur und Ähnliches, zur Ruhe in dem palästinensischen Küstenstreifen beitragen würde.
Katar-Iran-Treffen in Doha
Eine fatale Fehleinschätzung, wie die beispiellosen Gräueltaten der Hamas-Killer an Tausenden Frauen, Kindern und Männern in Israel blutig vor Augen führten. Gleichzeitig ist Katar ein enger Verbündeter der USA, die in Doha ihre größte Militärbasis in der Region betreiben. Und das Emirat hat einen guten Draht in den Iran, mit dem es sich das größte Gasfeld im Persischen Golf teilt. Der Iran wiederum finanziert die militärische Infrastruktur der Terrororganisation Hamas.
Und so kommt Katar bei laufenden Geheimverhandlungen mit der Hamas über die bis zu 200 in den Gazastreifen entführten israelischen Geiseln eine ganz entscheidende Rolle zu. Nicht zuletzt residiert die politische Führung der Hamas im katarischen Doha.
Als US-Außenminister Blinken vor drei Tagen von Katars Emir Al-Thani empfangen wurde, begrüßte der Scheich den Amerikaner mit den Worten: „Du warst in diesen Tagen sehr beschäftigt. Wir waren es beide.“ Und er fügte hinzu: „Weißt du, ich hoffe, wir können etwas tun.“
Familien der entführten Israelis geben Hoffnung nicht auf
Und so setzen die Familien der entführten Israelis ihre Hoffnung nicht zuletzt auf die Geheimverhandlungen der Kataris - auf ein Wunder, das die Hamas zur Freilassung der Geiseln bewegen könnte.
Vom Verlauf dieser und ähnlicher Gespräche hängt wohl auch der Beginn der israelischen Bodenoffensive ab, die offiziell wegen widriger Witterungsverhältnisse vorerst verschoben worden war. Zu viel Staub in der Luft würde die Aufklärungsdrohnen behindern und die israelischen Kampfpiloten bei den Angriffen auf Hamas-Stellungen in der Sicht behindern.
Gleichzeitig ging der Exodus weiter Teile der Bevölkerung aus dem Norden des Gazastreifens in den Süden des Gebietes weiter. Die israelische Regierung hat die Menschen zur Flucht aufgerufen, um zivile Opfer bei der Offensive möglichst zu vermeiden. Die Hamas aber soll vernichtet werden ...
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