„Geiseln freilassen“
Palästinenser-Präsident distanziert sich von Hamas
Der palästinensische Präsident distanziert sich mit klaren Worten von der radikalislamistischen Hamas. „Die Politik und das Handeln der Hamas repräsentieren nicht das palästinensische Volk“, betonte Mahmud Abbas am Sonntagabend.
Abbas forderte nach Angaben der offiziellen Nachrichtenagentur Wafa in einem Gespräch mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro auch die Freilassung von Geiseln und Gefangenen.
„PLO einzige legitime Vertretung“
Die einzige legitime Vertretung der Palästinenser sei die PLO, unterstrich Abbas.
Während die PLO in den 1990er Jahren eine Friedenslösung mit Israel in Aussicht genommen hat, in deren Folge auch eine Autonomieverwaltung in den palästinensischen Gebieten eingerichtet wurde, hat sich die Hamas die Vernichtung des Judenstaates auf die Fahnen geschrieben.
Abbas äußerte sich angesichts einer drohenden Bodenoffensive Israels im Gazastreifen mit dem erklärten Ziel des Sturzes der Hamas. In den vergangenen Tagen gab es Anzeichen, dass die Bewegung an Rückhalt im Gazastreifen verliert. So leisteten Hunderttausende Bewohner des Gazastreifens der Aufforderung Israels Folge, den nördlichen Gazastreifen zu verlassen. Israelischen Armeeangaben zufolge sind bereits 600.000 Palästinenser in den Süden geflüchtet.
Hamas wird vom Iran unterstützt
Die radikal-islamische Bewegung Hanas wird vom Iran unterstützt, der auch mit der im Libanon dominierenden Schiitenmiliz Hisbollah verbündet ist. Die Hamas beherrscht den Gazastreifen seit fast zwei Jahrzehnten und verwickelte Israel mehrmals in Kriege.
Vor einer Woche gelang es Hamas-Kämpfern erstmals, auf israelisches Territorium vorzudringen. In einer beispiellosen Terrorkampagne töteten sie dabei rund 1400 Israelis, rund 160 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die barbarischen Akte führten zu einer Solidarisierungswelle mit Israel, doch fanden in zahlreichen Ländern - darunter Österreich - auch Pro-Palästina-Demonstrationen statt, bei denen auch Vernichtungsslogans an die Adresse Israels gerufen wurden.
Israels Außenminister: Brauchen Zeit für Sieg über die Hamas
Im Kampf gegen die Hamas braucht Israel nach Angaben von Außenminister Eli Cohen „Zeit, um zu siegen“. Cohen sagte am Sonntag in der israelischen Küstenstadt Ashkelon: „Unser Sieg wird sicherstellen, dass der islamistische, radikale Terror nicht nach Paris, London und New York kommt.“ Ashkelon wird seit mehr als einer Woche immer wieder von der Hamas aus dem Gazastreifen mit Raketen angegriffen.
„Sie werden den Preis bezahlen“
Cohen bekräftigte angesichts des Massakers an israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival, die Hamas sei schlimmer als das Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS). „Sie werden den Preis bezahlen“, sagte er. Man werde weitermachen, bis die Sicherheit der Bürger Israels gewährleistet werden könne.
US-Außenminister Blinken am Montag wieder in Israel
Unterdessen will US-Außenminister Antony Blinken nach seinem Besuch verschiedener Länder im Nahen Osten an diesem Montag wieder nach Israel reisen. Das bestätigte das US-Außenministerium der Deutschen Presse-Agentur in Washington am Sonntag. Blinken war in den vergangenen Tagen nach einem Stopp in Israel im Sinne der Pendeldiplomatie weiter nach Katar, Saudi-Arabien, in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Ägypten gereist.
Blinken traf unter andrem Abbas, den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman und den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi. Welche Termine auf Blinkens Kalender am Montag in Israel stehen, war am Abend noch nicht bekannt.
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