Gefährliche Unterwelt
So operiert die Hamas in ihren Terror-Tunneln
Sie stellen die israelische Armee vor ein kaum lösbares Problem - die geheimen Tunnel der berüchtigten Terrorgruppe Hamas. Aufgrund der aktuellen Eskalation im Nahen Osten rücken auch sie wieder in den Fokus der Öffentlichkeit - neue Videos geben nun Einblicke in das verworrene System der gefährlichen Unterwelt.
Die Bilder der Angriffe auf Israel durch die Hamas sitzen nach wie vor tief. Während die Angreifer dieses Mal vorwiegend über den Landweg oder auch aus der Luft eingedrungen sind, stellen aber auch die Terror-Tunnel die israelische Armee (IDF) immer wieder vor massive Probleme.
Geiseln sitzen wohl auch in Tunneln fest
Hat das israelische Militär vergangene Woche noch Gerüchte dementiert, dass bewaffnete Kämpfer Tunnel nützen würden, um nach Israel einzusickern, rücken diese nun wieder in den Fokus der Armee. Die Gegenangriffe zielen nun zum Teil gezielt auf die unterirdischen Gänge, wie zahlreichen Videos dokumentieren.
Brisant: Das fast 500 Kilometer lange, verzweigte Netzwerk unter dem Gazastreifen dürfte nicht nur zur Schleusung von Menschen und Material dienen, auch zahlreiche Geiseln dürften darin versteckt worden sein.
Propaganda zeigt Raketen im Untergrund
Die Tunnel sind jedoch keineswegs bloße Schächte. Sie sind mit Elektrizität und Lüftung ausgestattet, um den Tunnelarbeitern - oder besser gesagt, Schmugglern - ein Mindestmaß an Komfort zu bieten. Das Tunnelnetz wird von Israel dabei als riesige unterirdische Stadt mit Dutzenden von Zugängen im gesamten Gazastreifen bezeichnet.
Die Hamas nutzt diese Tunnel als Waffenverstecke, Bunker, Kommandozentralen und als verborgene Transportwege für Terroristen und Waffen, einschließlich Raketenwerfer. In ihren eigenen Propagandavideos zeigt die Hamas aktuell lange Reihen an Raketen, die darin platziert sind.
„Herausforderung noch nie dagewesenen Ausmaßes“
Die Zugänge zu den Tunneln befinden sich oft zwischen Schulen, Moscheen, Krankenhäusern und anderen zivilen Gebäuden versteckt. Die Terrororganisation verankert ihre terroristische Infrastruktur absichtlich in zivilen Vierteln, da sie weiß, dass die IDF nur sehr zögerlich zivile Gebiete angreift.
Die Hamas-Kämpfer haben im Untergrund selbst den entscheidenden taktischen Vorteil - sie kennen das Tunnelsystem in- und auswendig, während die Israelis es mit einem extrem komplexen, mehrstöckigem Gängesystem zu tun haben, das mit Sprengfallen und Guerillakämpfern gespickt sind. „Diese Orte werden voller Fallen sein“, warnte der US-Außenpolitik-Experte Bruce Hoffman gegenüber der „New York Post“. „Das ist eine Herausforderung noch nie dagewesenen Ausmaßes.“
„Es ist, als würde der Teufel selbst auftauchen aus der Hölle, um auf der Erde Qual zu verbreiten“ - beschrieb Gerad-René de Groot, Experte für internationales Recht in der „Washington Post“ das gewaltige Tunnelsystem. So fatal die Ausgangsposition für die israelische Armee auch sein dürfte, sie könnte die Tunnel auch zu ihrem Vorteil nutzen.
Israel wird „keine Gnade erteilen“
„Wenn Tunnel gefunden werden, können sie verschlossen werden, um die Menschen darin einzusperren. Und dann wird der Befehl wahrscheinlich lauten, keine Gnade zu erteilen“, fasste es Alexander Grinberg vom Jerusalemer Institut für Strategie und Sicherheit gegenüber dem Sender France24 zusammen.
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