Die im US-Magazin "The FASEB Journal" publizierte Studie von Katarzyna Niespodziana vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung an der MedUni Wien zeigt, dass die menschliche Immunabwehr gegen den Rhinovirus (Schnupfenvirus; Bild 2) fehlgeleitet ist. Sie bekämpft nämlich das Innere der Viren und nicht die Hülle, die vom Erreger verwendet wird, um sich an der Nasenschleimhaut der Patienten festzusetzen.
"Wer Schnupfen hat, entwickelt also Antikörper gegen den falschen Teil des Virus, dadurch beschützt ihn die Immunantwort auch nicht. Sie geht ins Leere", erklärt Studienleiter Rudolf Valenta.
Antikörper bekämpfen falschen Virus-Teil
Das könnte ein wichtiger Grund sein, warum der Mensch nicht immun gegen Schnupfen wird wie das zum Beispiel bei anderen Infektionskrankheiten, wie etwa den Masern, der Fall ist. Beim Schnupfen bekämpfen die Antikörper jedes Mal wieder aufs Neue den falschen Teil des Virus.
Die Erkenntnis der Forscher soll nun dazu beitragen, Antikörpertests, die es bisher bei Schnupfen nicht gab, sowie einen wirksamen Impfstoff gegen Schnupfen zu entwickeln, da dieser ein wichtiger Auslöser von Asthma ist. Forschungen in diese Richtung finden derzeit im Rahmen des EU-Projekts "Predicta" statt, in das die Wiener Wissenschaftler involviert sind. "Dabei geht es uns nicht um die Bekämpfung des Schnupfens an sich. Wir wollen viel mehr verhindern, dass aus einem Schnupfenpatienten ein Asthmapatient wird", so Valenta.
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