In Anbetracht des bevorstehenden 65. Geburtstags im Herbst und dem damit verbundenen gesetzlichen Pensionsantrittsalter wurde bei der Premiere im Wiener Stadtsaal das Älterwerden ebenso thematisiert wie das Ende: "Nach dem Tod ist nix - aber es ist trocken und warm."
Das Setting bleibt auch diesmal betont minimalistisch: Begleitet von seinem langjährigen Partner Robert Kastler an "der Zauberorgel" tänzelt Resetarits zwischen schwarzem Paravent sowie einem Tischchen für die Gedankenstütze hin und her, erzählt, dass er sich ja eigentlich erst wie um die 30 fühlt. Er könne mit einem Faschingsball im Seniorenheim, wo man gehbehinderten Seeräubern mit Rollator und - aufgrund der hohen Lebenserwartung - mittlerweile drei Generationen begegnet, so gar nichts anfangen.
Themen werden etliche angeschnitten, das Alter ist aber meist im Hintergrund präsent. Heute werde der Tod ja bereits als Niederlage angesehen. "Man möchte alt werden und jung bleiben", philosophiert Resetarits, der auch gleich das passende Rezept parat hat: immer an der Hungergrenze leben - und kalt muss es natürlich sein. "Arbeitslager ohne daschlogn praktisch." Wenn dann aber die Haare an unmöglichsten Stellen zu sprießen beginnen und sich "im Wellnessbereich die neandertalerartigen Wucherungen der Leute" offenbaren, wird man mit den Nachteilen der eigenen Vorstellungskraft konfrontiert.
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