US-Verkauf gestoppt
Mutprobe mit extrem scharfem Chip: Toter, Notfälle
Deutsche Gesundheitsbehörden sind alarmiert, seit eine neue Internet-Challenge die Runde macht und schon zu mehreren medizinischen Notfällen geführt hat. Bei der sogenannten „Hot Chip Challenge“ wird ein einziger Tortilla-Chip verspeist, der nach Herstellerangaben mit der schärfsten Chilisorte der Welt gewürzt ist. Zwei Mädchen aus Garmisch-Partenkirchen landeten wegen der Mutprobe im Krankenhaus.
Die 13 und 14 Jahre alten Mädchen hatten sich die Chips an einem Automaten gekauft und am Freitag gegessen, wie ein Polizeisprecher sagte. Nach Angaben der Ermittler enthält der Mais-Chip den Carolina Reaper, die schärfste Chilisorte der Welt.
Nachdem sie den Chip verzehrt hatten, wurden die Mädchen mit akuten Atemproblemen und Magenbeschwerden ins Klinikum Garmisch-Partenkirchen gebracht. Bereits am Freitag seien sie in unauffälligem Gesundheitszustand wieder von dort entlassen worden, hieß es am Montag von der Polizei.
Labor untersucht Lebensgefahr
Nach Angaben der Ermittler wird gerade im Landeslabor des hessischen Umweltministeriums geprüft, inwieweit der scharfe Chip gesundheitsschädlich ist und ob er vom Markt genommen werden muss. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnte bereits im September vor Mutproben wie der „Hot Chip Challenge“. „Der Verzehr führte vereinzelt bereits zu ärztlichen Noteinsätzen“, so das BfR.
Todesfall in den USA
In den USA ist ein 14-Jähriger nach dem Verzehr eines solchen Chips sogar verstorben. Laut der Mutter des Verstorbenen hatte der Teenager nach der Mutprobe über starke Magenschmerzen geklagt und sich zum Schularzt begeben. Wenig später wurde der Bursch von seiner Mutter abgeholt. Zu Hause sei es ihm dann besser gegangen, so die Frau aus dem Bundesstaat Massachusetts gegenüber US-Medien. Doch als der Basketballspieler zu seinem Training aufbrechen wollte, sei er zusammengebrochen und wenig später im Spital gestorben. Es wird ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Tod und Mutprobe angenommen.
Nach dieser Tragödie und mehreren anderen medizinischen Notfällen hat der US-Hersteller Paqui Chips den weiteren Verkauf in den USA gestoppt. Gleichzeitig betonte man Anfang September, dass auf der Verpackung des in den Vereinigten Staaten als „One Chip Challenge“ geführten Produkts eindeutig angeführt sei, dass es nicht in die Hände von Kindern oder empfindlichen Menschen gelangen sollte (siehe Post oben). „Nach dem Hantieren mit den Chips unbedingt die Hände gründlich mit Seife waschen und den Kontakt mit Augen und anderen empfindlichen Körperstellen vermeiden!“, lautet eine andere Warnung auf der sargförmigen Verpackung.
Tschechischer Produzent wirbt für Challenge
In Deutschland und anderen europäischen Ländern vertreibt eine tschechische Firma die schärfsten Chips der Welt. Auf deren Website wird weiterhin für die „Hot Chip Challenge“ geworben. Man kann sogar ein iPhone gewinnen. Es wird aber betont, dass sich die Challenge nicht an Kinder, Schwangere, stillende Frauen oder Menschen mit Verdauungsproblemen richtet.
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