Es ist alarmierend: Die hohen Kosten für Energie drücken nicht nur den Ertrag heimischer Industriebetriebe, sondern sorgen auch dafür, dass Investitionen ins Ausland abwandern. „Es wandern nicht sofort alle Unternehmen ab, aber manche Standorte will und kann man nicht mehr erhalten“, sagt Monika Köppl-Turyna von EcoAustria.
Welche Folgen haben die gestiegenen Energiekosten? „Mit den Kosten für CO₂-Zertifikate, die Energie noch einmal teurer machen, beschleunigen wir eine Deindustrialisierung“, sagt Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich. „Wer glaubt, dass man mit einigen Windrädern, die wir in Oberösterreich aufstellen, Probleme löst, ist am falschen Dampfer. Es braucht internationale Kooperationen, um die Versorgung mit grüner Energie abzusichern“.
Haindl-Grutsch spricht von einem „Kostenproblem“ Österreichs, das auch in einer Studie von EcoAustria Spuren hinterlässt. Bei Investitionen im Land wird hier ein zweistelliger Rückgang prophezeit.
Preiserhöhungen werden nicht akzeptiert
„Preiserhöhungen aufgrund von Energie oder erhöhter Lohnkosten akzeptieren unsere Kunden nicht“, sagt Thomas Bründl, Chef von Silikonverarbeiter Starlim Sterner, der die Werke in Asien und Nordamerika weiter ausbauen wird.
Und in Österreich? „Unsere Burg geben wir nicht beim ersten Gegenwind auf“, so Bründl. „Aber wir müssen Geld verdienen, sonst gibt’s uns morgen nicht mehr“, betont Martin Zahlbruckner, Vorstandschef von Spezialpapierhersteller delfort aus Traun.
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