Die Zielgruppe wächst

Demenz-Hilfe für Heime wird nun weiter ausgebaut

Politik & Wirtschaft
16.10.2023 15:30

Die von Gesundheitskasse (ÖGK) und Land OÖ entwickelte Demenz-Hilfe für Alten- und Pflegeheime wird ausgebaut und verbessert. Künftig läuft das Programm an zehn Standorten in Oberösterreich. Zu den bestehenden fünf Heimen kommen diese fünf neu hinzu: Kalham, Sierning, Ebensee und in Linz das Seniorenzentrum Keferfeld/Oed sowie das Haus für Senioren des Diakoniewerks.

Das Projekt sichert neben der hausärztlichen Versorgung eine zusätzliche Hilfe für Demenzkranke durch Fachleute für Psychologie, Demenz-Training und Pflege. Bei Erfolg wird das Modell – es läuft bis 2025 vorerst im Pilotbetrieb – weiter ausgerollt. Das Angebot in den Heimen komplettiert die wohnortnahe Demenz-Versorgung durch die elf bestehenden Servicestellen mit ihren umfangreichen Testungs-, Beratungs- und Trainingsleistungen.

Gute Versorgung hat hohen Stellenwert
„Durch die steigende Lebenserwartung werden Demenzerkrankungen in den nächsten Jahren zunehmen. Eine gute und umfangreiche Vorsorge sowie eine rasche Diagnose müssen daher einen hohen Stellenwert einnehmen“, betonen die ÖVP-Politiker Wolfgang Hattmannsdorfer und Christine Haberlander. „Wir dürfen die Situation weder verhehlen noch schönreden: Demenz stellt für alle Betroffenen eine enorme Herausforderung dar - für die Patientinnen und Patienten, für die Angehörigen, für die betreuenden Fachpersonen. Ihnen allen wollen wir als ÖGK zur Seite stehen“, sagt Albert Maringer, Vorsitzender Landesstellenausschuss ÖGK.

Haberlander und Hattmannsdorfer beim Besuch des Hauses für Senioren Linz des Diakoniewerks. (Bild: Land OÖ/Denise Stinglmayr)
Haberlander und Hattmannsdorfer beim Besuch des Hauses für Senioren Linz des Diakoniewerks.

Es braucht Wissen und Wissenstransfer
Mag.a Dorothea Dorfbauer, Geschäftsführerin Diakoniewerk, sagt dazu: „Wir wollen Menschen mit Demenzerkrankung eine hohe Qualität in der individuellen Pflege und Betreuung bieten, dazu braucht es ein umfangreiches Wissen und den Wissenstransfer zwischen den Mitarbeiter/innen in der Pflege und Betreuung, den Psycholog/innen und den Ärzt/innen. Der Fokus auf Fort- und Weiterbildung und individuelle Ressourcenstärkung entspricht unserem Zugang zur laufenden Kompetenzerweiterung im Diakoniewerk.“

Die Herausforderung wächst weiter
Rund 130.000 Menschen in Österreich leiden an Demenz - bis 2050 wird sich diese Zahl verdoppeln. Ab dem 60. Lebensjahr verdoppelt sich das Risiko an Demenz zu erkranken alle fünf Jahre. Vor dem 65. Lebensjahr sind nur wenige betroffen, ab dem 85. Lebensjahr jeder Zehnte. Die Todesursache Demenz hat sich in Oberösterreich in den letzten 10 Jahren mehr als vervierfacht (2012: 142 Fälle; 2022: 626 Fälle). 52,2% der Bewohner/innen in Alten- und Pflegeheimen weisen eine diagnostizierte Demenzerkrankung auf.

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