Tiere rissen aus

Zirkusdirektor: „Habe die Kamele rasch gefunden“

Salzburg
17.10.2023 07:00

Acht Kamele des „Circus King“ durchbrachen in Hallein (Salzburg) einen defekten Elektrozaun. Der Zirkusdirektor berichtet der „Krone“ über den nächtlichen Ausflug seiner Tiere und seine schlaflose Nacht ...

„Vielleicht wollten sie ja mit dem Zug zu unserem nächsten Halt fahren“, am Tag danach kann Zirkusdirektor Artur Kaiser über den ungeplanten Ausflug seiner acht Kamele wieder lachen. Die Trampeltiere verließen in der Nacht auf Montag eine Koppel neben dem Zelt des „Circus King“ in Hallein. Sie durchbrachen einen Elektrozaun und machten sich auf den Weg in Richtung Bahnhof. Wegen der Feuchtigkeit fiel die Sicherung des Zauns aus. „Ein Tier dürfte den Zaun berührt und dadurch geöffnet haben“, vermutet Kaiser.

Ein Bild der nächtlichen Kamel-Wanderung in Hallein. (Bild: LPD Salzburg)
Ein Bild der nächtlichen Kamel-Wanderung in Hallein.

1,5 Kilometer vom Gelände entfernt
Er bemerkte kurz darauf selbst, was geschehen war. „Ich habe mich sofort ins Auto gesetzt und meine Kamele gesucht.“ In der Nähe des Bahnhofs und damit knapp 1,5 Kilometer vom Zirkusgelände entfernt fand er sie schließlich wieder. Passanten hatten derweil bereits die Polizei verständigt.

„15 Minuten nach ihrem Ausbruch waren die Tiere wieder unverletzt zurück“, ist Kaiser erleichtert. Noch am Montag zog der Zirkustross weiter ins benachbarte Bayern. „Sie wussten, dass die Abfahrt bevorstand, das Zelt hatten wir bereits abgebaut“, sagt Kaiser. Und: „Es sind sehr intelligente Tiere. Ich glaube, dass sie ihren weit hinten auf dem Gelände geparkten Transporter gesucht haben.“

„Sind nicht ängstlich
Ihren nächtlichen Ausflug haben die Vierbeiner jedenfalls gut überstanden. „Sie sind die Öffentlichkeit gewohnt, sind nicht ängstlich“, ist sich Kaiser sicher. Die ersten Kamele holte sich der „Circus King“ bereits 1985 in die Manege. Seither züchtet man die Tiere selbst. Auch Pferde, Ponys, Lamas, Rinder, Ziegen und Katzen gehören zum Zirkustross. Kaiser: „An erster Stelle kommt meine Familie und dann sofort all unsere Tiere“, betont Kaiser.

Nicht das erste Mal
Tierschützer überzeugen Sprüche wie diese nicht. Sie wettern seit Jahren gegen die Haltung von Tieren im Zirkus. Für den „Circus King“ war es nicht der erste derartige Vorfall. Schon im Sommer dieses Jahres entwischten in Elixhausen während einer Vorstellung vier Lamas. Eine Besucherin samt Hund hatte die Tiere damals aufgeschreckt. Sie kehrten kurz darauf selbst zurück. Im Oktober 2021 entkamen mehrere Rinder aus ihrem Zirkus-Gehege in Straßwalchen. Ein Pkw prallte im dichten Nebel in die Herde. Drei Rinder kamen ums Leben.

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