Frau und Herr Österreicher empfinden die Teuerung derzeit viel höher, als sie tatsächlich ist. Die aktuelle Preissituation im Lebensmittelhandel wird von der Mehrheit der Österreicher als „Abzocke“ eingestuft.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Market-Studie. Dabei ist es egal, ob die Befragten jung (20 bis 35 Jahre) oder alt (55 bis 70 Jahre) sind.
Realität und Gefühle sind dabei aber nicht immer deckungsgleich. Denn in der eigenen Wahrnehmung hat sich der typische Einkauf seit letztem Sommer um 30 Prozent verteuert. Laut Statistik Austria beträgt das Plus des „Mini-Warenkorbes“, der den Wocheneinkauf abzubilden versucht, im Jahresvergleich nur 4,2 Prozent.
Bei Obst, Gemüse, Fleisch, Wurstwaren, Käse und Backwaren haben die Befragten den Eindruck, besonders tief in die Tasche zu greifen. Interessantes Detail: Angesichts der vielfältigen Gründe für die hohe Inflationsrate hätte man sogar Verständnis für Kostenanpassungen und würde eine Teuerungsrate von 13 Prozent akzeptieren.
Kunden kaufen vermehrt Sonderangebote
Die Teuerung beeinflusst das Einkaufsverhalten und veranlasst zu Preisvergleichen. Außerdem werden vermehrt Sonderangebote erworben. Es gibt jedoch auch Produkte, für die Kunden mehr Geld ausgeben (siehe Grafik oben). „Das gesteigerte Bewusstsein für Nachhaltigkeit bedeutet für die Händler einen markanten Wandel“, erläutert Marketagent-Chef Thomas Schwabl.
Für die Jungen sind auch bekannte Marken wichtig. Dafür sind sie sogar bereit, ein Preisplus von 17,9 Prozent zu akzeptieren. Zum Vergleich: Den Verzicht auf fragwürdige Inhaltsstoffe würden sie sich nur 12,4Prozent mehr kosten lassen. Günter Thumser, Geschäftsführer des Markenartikelverbands: „Marken, die Authentizität, Nachhaltigkeit und technologische Innovationen verbinden, werden künftig am erfolgreichsten agieren.“
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