Hiobsbotschaft für Steyr Automotive: Nachdem mit Ende September die Produktion für den ehemaligen Werks-Besitzer MAN ausgelaufen war, steht nun auch der aktuell größte Auftrag auf der Kippe. Das schwedische E-Lkw-Start-up Volta Trucks wird Insolvenz anmelden, informierte das Unternehmen bereits seine Mitarbeiter.
Zuletzt hatte die Produktion wegen Lieferschwierigkeiten des Batterieherstellers schon gedrosselt werden müssen, jetzt steht hinter dem Zukunftsauftrag ein großes Fragezeichen: Volta Trucks muss Insolvenz anmelden. Das schwedische E-Lkw-Start-up hatte Steyr zum Produktionspartner erkoren, mehr als 30 Millionen Euro in Oberösterreich investiert, um die Produktion für die Fahrzeugmodelle hochzuziehen.
Volta Trucks wurde 2019 in Schweden von Carl-Magnus Norden und Kjell Walöen gegründet. Der Volta Zero wurde von Grund auf als Elektro-Lkw konzipiert. Mit einer bis zu 225 kWh großen Batterie weist er eine Reichweite von 150 bis 200 Kilometern auf. Volta ist mit dem Ziel angetreten, den sichersten Lieferwagen für die Innenstädte herzustellen.
Mitte April war bei einem Termin mit Klimaministerin Leonore Gewessler die „Ehe“ zwischen Steyr Automotive und Volta Trucks sogar offiziell vorgestellt worden, Werksführung inklusive. Die Schweden strotzten voller Tatendrang, sprachen davon, dass bereits mehr als 360 Millionen Euro an Investorengelder aufgestellt worden sein. Doch das Blatt wendete sich rasch.
Krieg ließ Kooperation mit GAZ platzen
Angesichts der finanziellen Turbulenzen von Volta Trucks wird die Lage auch für Steyr Automotive nicht einfacher: Durch den Krieg zwischen Russland und Ukraine ist bereits die ursprünglich geplante Zusammenarbeit mit dem russischen GAZ-Konzern geplatzt. Die Übernahme des Sonderaufbaugeschäfts von M-U-T und der Auftrag von Palfinger, Mitnahmestapler für den nordamerikanischen Markt zu bauen, können die Löcher nicht stopfen.
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