Nach Geisel-Video

Mutter appelliert: „Bringt mein Baby nach Hause“

Ausland
17.10.2023 14:47

Die Mutter der französisch-israelischen Geisel hat Staatschefs weltweit dazu aufgerufen, bei der Befreiung ihrer Tochter und von anderen nach Gaza Entführten zu helfen (siehe Video oben). Keren Shem sagte am Dienstag vor Journalisten in Tel Aviv, sie habe sich zunächst gefreut, ein von Hamas-Terroristen verbreitetes Video mit einem Lebenszeichen ihrer 21 Jahre alten Tochter Mia zu sehen. Gleichzeitig habe sie aber gesehen, „dass sie Schmerzen hat, dass sie große Angst hat“. 

Mias Zustand wirke zwar stabil, sie mache sich dennoch sehr große Sorgen um sie. Die Mutter bitte Staatschefs auf der ganzen Welt, „mein Baby zurück nach Hause zu bringen, und zwar im gleichen Zustand, wie ich sie gestern im Fernsehen gesehen habe“.

Junge Frau benötigt dringend medizinische Hilfe
Ihre Tochter benötige dringend medizinische Behandlung, weil sie noch andere gesundheitliche Probleme habe.

Keren Shem mit einem Foto ihrer entführten Tochter Mia (21) (Bild: AFP)
Keren Shem mit einem Foto ihrer entführten Tochter Mia (21)
(Bild: AFP)

„Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus“ 
Die Hamas veröffentlichte am Montag erstmals ein Video mit der jungen Geisel. Darin sieht man, wie der 21-Jährigen eine Wunde am Arm verbunden wird, anschließend spricht sie direkt in die Kamera. Die Frau stellt sich als Mia Schem vor und bittet darum, so schnell wie möglich zu ihrer Familie zurückgebracht zu werden. „Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Shoham“, sagt die Frau in dem rund einminütigen Clip. Sie sei aktuell in Gaza und dort in einem Krankenhaus behandelt worden. „Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus.“ 

Israel: „Tun alles dafür, die Geiseln zurückzuholen“
Unklar war, wo, wann und unter welchen Umständen das Video entstanden ist. Die junge Frau wurde nach dem Massaker von Terroristen der Hamas im Süden Israels als vermisst gemeldet. Das israelische Militär teilte in der Nacht auf Dienstag mit, dass die Frau entführt worden sei. Die Armee sei in Kontakt mit der Familie. Man tue alles dafür, die Geiseln zurückzuholen. „In dem Video versucht sich die Hamas als humane Organisation darzustellen. Dabei ist sie eine mörderische Terrororganisation, die für den Mord und die Entführung von Babys, Frauen, Kindern und Senioren verantwortlich ist“, teilte die israelische Armee mit.

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In dem Video versucht sich die Hamas als humane Organisation darzustellen. Dabei ist sie eine mörderische Terrororganisation, die für den Mord und die Entführung von Babys, Frauen, Kindern und Senioren verantwortlich ist.

Stellungnahme der israelischen Armee

Macron: Abscheuliche Inszenierung 
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron habe Kenntnis von dem Video erhalten, teilte der Élyséepalast am Dienstag in Paris mit. „Er verurteilt die Schmach, die die Geiselnahme unschuldiger Menschen und ihre abscheuliche Inszenierung darstellt.“ Der Präsident fordere ihre sofortige und bedingungslose Freilassung. Frankreich arbeite mit seinen Partnern zusammen, um die von der Hamas festgehaltenen französischen Geiseln zu befreien, hieß es aus Paris. Außenministerin Catherine Colonna habe am Sonntag mit den Familien gesprochen, deren Angehörige ermordet oder entführt wurden, darunter auch die von Mia Shem.

Hamas: Bis zu 250 Geiseln
Ein Sprecher des militärischen Arms der Hamas hatte zuvor mitgeteilt, dass zwischen 200 und 250 Menschen in den Gazastreifen entführt worden sein sollen. 200 davon seien unter der Kontrolle von der Hamas, die restlichen Geiseln unter der Kontrolle von weiteren militanten Fraktionen in dem Küstenstreifen, sagte der Sprecher in einem Video. Gleichwohl behauptete er, dass „Ausländer keine Gefangenen seien, sondern Gäste in Gaza“. Sie würde freigelassen, „sobald die aktuellen Bedingungen enden“. Demnach setze sich die Hamas für einen Gefangenaustausch ein.

Mindestens 22 der Entführten sollen bereits bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen.

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