In der Landtagssitzung am Dienstag wurde das 130 Millionen Euro schwere Personal-Bündel für die steirischen Spitalsbediensteten abgesegnet. Und alle sollen davon profitieren.
Mit besonderer Spannung wurde gestern der siebente Tagesordnungspunkt der Landtagssitzung erwartet - zumindest von den mehr als 18.000 Spitalsbediensteten der Kages. Letztlich wurde das rund 130-Millionen-Euro-Paket zur Novellierung des Dienst- und Besoldungsrechts der steirischen Krankenanstalten auch beschlossen.
„Historisches Personalpaket“
Für Kages-Zentralbetriebsratschef Michael Tripolt ist damit ein „historisches Personalpaket“ endgültig auf Schiene gebracht. Bei den Gehältern bewege man sich nun österreichweit im Spitzenfeld. So verdient ein junger Facharzt nun 7500 Euro brutto im Monat (ohne Dienstzulagen) - aufs Jahr gerechnet bedeutet das ein Plus von mehr als 21.400 Euro! Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger dürfen sich beim Einstieg über 7000 Euro mehr pro Jahr freuen (neues Monatsbrutto von 3357,5 Euro).
„Das neue Gehaltsschema stellt aber vor allem auch für das bestehende Personal, unsere Leistungsträger, die das Rückgrat unserer Versorgung sind, eine wesentliche Attraktivierung dar“, stellt Tripolt klar. So wird etwa die Vergütung für Funktions-Oberärzte auf 1000 Euro erhöht und künftig auch 14-mal ausbezahlt. Mediziner ab 60 Jahren müssen nun auch keine Nachtdienste mehr machen - vorausgesetzt, dies ist in der Abteilung möglich.
Zufrieden mit dem Beschluss ist auch Personallandesrat Werner Amon (ÖVP): „Höhere Einstiegsgehälter und zugleich ein insgesamt attraktiveres Gehaltsschema machen die Kages zu einem der attraktivsten Gesundheitsdienstgeber österreichweit.“ Er sei zuversichtlich, dass damit neue Mitarbeiter gewonnen werden könnten, so Amon.
Rückwirkend bis inklusive September
Im Laufe des Mittwochs werden alle Kages-Mitarbeiter über die neuen Gehälter verständigt. Bis 31. Mai 2024 hat man nun Zeit, auf das neue Gehaltsmodell umzusteigen. „Bekommen wir bis 2. November eine Antwort, wird das Gehaltsplus noch mit dem November-Gehalt und rückwirkend bis September ausbezahlt“, erklärt Kages-Personalchef Thomas Bredenfeldt.
Das Personalpaket scheint jedenfalls schon vor dem Landtagsbeschluss zu wirken: So verzeichnete die Kages im Pflegebereich im Oktober 200 neue Kräfte bei 50 Abgängen - bei den Ärzten (ohne Turnusärzte) begannen mit Anfang des Monats 60 neu ihren Dienst, 30 hörten auf. Aktuell sind Kages-weit laut Bredenfeldt aber noch immer rund 700 Stellen unbesetzt.
Eigenes Modell für MTD-Berufe
Übrigens: Für den MTD-Bereich (Physiotherapeuten, Logopäden etc.) wird gerade ein 3,5 Millionen Euro schweres Karrieremodell berechnet, das mit der nächsten Novellierung schlagend wird.
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