Für Haushalte im Landesnorden wird die Wasserrechnung schon bald etwas höher ausfallen, als bisher. Mit 1. November erhöht der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland (WLV) die Gebühren.
Der Wasserpreis steigt von 1,56 auf 2 Euro netto, die Grundgebühr auf 12 Euro pro Monat. Die Anhebung sei mit großer überfraktioneller Mehrheit (die ÖVP war dagegen) beschlossen worden, teilt WLV-Obmann Ernst Edelmann mit. „Damit liegen wir einerseits nach wie vor im österreichischen Mittel, was den Wasserpreis betrifft, andererseits ist vorgesehen den bereits bestehenden Sozialrabatt von derzeit 25 auf 90 Euro anzuheben. Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, dass die finanziell schon gebeutelten Kunden bezüglich des Wasserpreises sozial verträglich abgefedert werden“, so Edelmann.
Eine Million Kubikmeter versickert
Rund 66.000 Hausanschlüsse bzw. 87.000 Wohneinheiten werden durch den WLV versorgt. Einer der Gründe, warum die Gebühren erhöht werden, sei die niedrige Sanierungsrate beim Leitungsnetz, erklärt Edelmann. Eigentlich sollte diese bei zwei Prozent pro Jahr liegen. Tatsächlich beträgt sie heuer nur 1,1 Prozent. Jedes Jahr würden deswegen eine Million Kubikmeter Wasser im Erdreich versickern.
Probleme durch Trockenheit
Gleichzeitig macht die Trockenheit Probleme, die Grundwasserpegel sinken. „Bei unserem Brunnen in Neudörfl beispielsweise wird die Menge, die wir jetzt herausholen, künftig nicht mehr möglich sein“, erklärt Edelmann.
120 Euro Mehrkosten für Haushalt
In Summe sollen in den nächsten zehn Jahren 400 Millionen Euro investiert werden. Dadurch wolle man die quantitative und qualitative Trinkwasserversorgung absichern. „Wenn wir die Gebühren nicht erhöhen würden, hätten wir langfristig ein Problem“, meint der WLV-Obmann. Kritik von ÖVP-Klubobmann Markus Ulram, der von einem Preisschock spricht, weist er zurück. Hier werde versucht, durch falsche Darstellungen politisches Kleingeld zu machen. Die Erhöhung bedeute für einen durchschnittlichen Haushalt Mehrkosten von 120 bis 130 Euro pro Jahr.
Indexanpassung soll kommen
In der Vergangenheit habe es nur geringfügige Anpassungen gegeben, während die Inflation - besonders zuletzt - gestiegen sei. Deswegen sei vorgesehen, dass es künftig eine Indexanpassung - wie auch in anderen Bereich üblich - geben soll. Ein entsprechender Beschluss soll bei der WLV-Versammlung im Dezember erfolgen.
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