Pflegenotstand

Salzburger Spital sagt OP ganz knapp vor Termin ab

Urologie-Patienten wie Thomas Janecek müssen weitere drei Monate auf Eingriffe warten.

(Bild: Tschepp Markus)

Statt seiner Urologie-Operation erhielt ein Patient der Salzburger Landeskliniken ganz kurzfristig eine Absage. In seinem Briefkasten fand er zugleich einen fremden Patientenbogen!

„Das darf doch nicht wahr sein. Über Spitalspatienten wird in Salzburg einfach drübergefahren“, ist Thomas Janecek empört. Der Salzburger sollte am Montag in die Urologie der Salzburger Landeskliniken (SALK) kommen. Am Dienstag hätte man ihm eine Gewebewucherung entfernt. Doch fünf Tage davor sagten die SALK den Eingriff wegen Personalmangels telefonisch ab. Der 58-Jährige bekam einen neuen Termin in drei Monaten. Doch nicht nur die kurzfristige Absage ärgert ihn.

Patientenunterlagen an den Falschen geschickt
„Das Spital hat mir obendrauf einen fremden Patientenbogen geschickt! Ich weiß jetzt Namen, Diagnose und OP-Termin eines anderen Mannes“, schildert Thomas Janecek. Der Mann muss laut dem Schreiben auch bis Jänner auf seine Operation warten.

Auf Anfrage der „Krone“ sprechen die SALK von einer eindeutigen Datenschutzverletzung. Spätestens am Mittwoch gehe eine Meldung an die Datenschutzbehörde in Wien. „Wir können uns bei dem Patienten nur entschuldigen. So etwas darf nicht passieren“, sagt ein Sprecher. Der Fehler sei nicht wegen Personalmangels passiert.

Die kurzfristige Terminabsage begründen die SALK sehr wohl mit fehlendem OP-Personal sowie akuten Krankenständen. Viele Pflegemitarbeiter seien seit Corona erschöpft, sie müssten geschützt werden. Der verärgerte Patient gibt sich damit nicht zufrieden. „Dann müssen Übergangslösungen her und endlich mehr politischer Willen“, sagt Thomas Janecek. Er hofft, dass sein Termin im Jänner 2024 hält und nicht wieder verschoben wird.