147.000 digitalisierte Dokumentationsbögen von der Corona-Impfung in Salzburg sind weiter unauffindbar. Die Datenschutzbehörde ermittelt mitterlweile. Das Rote Kreuz selbst gibt sich auf Nachfragen zur Causa zugeknöpft und mauert.
Eigentlich hatte das Rote Kreuz Salzburg vorbildlich gehandelt. Formulare mit den höchstpersönlichen Angaben wurden alle digitalisiert und danach vernichtet. Die 147.000 originalen Dokumente, sie entsprechen etwa 60 Kisten A4-Papier, sind Geschichte. Nur: Auch die digitalisierten Versionen sind nun nicht mehr auffindbar.
Betroffen davon sind Dokumentationsbögen für die Corona-Impfung, die von Salzburgern in der Stadt, im Flachgau und im Impfbus abgegeben wurden. Sie sind unerklärlicherweise verschwunden. Eine Festplatte mit den Dokumenten darauf sei weg, so das Rote Kreuz dazu am Montag. Aufgekommen sei der Verlust nur, weil eine Privatperson Einblick in die Dokumente haben wollte – die „Krone“ berichtete. Wie es so weit kommen konnte, bleibt auch dem Roten Kreuz Salzburg ein Rätsel. Als Gründe werden etwa die Überbelastung durch die Impfstraßen und die Ukraine-Krise genannt.
Elf Fragen blieben unbeantwortet
Die „Krone“ wollte am Tag nach Bekanntwerden der Datenpanne vom Roten Kreuz wissen, wie sich der Verlust genau zugetragen habe. Auf mehrmalige telefonische Nachfrage wurde nicht reagiert, lediglich auf eine schriftliche Antwortmöglichkeit verwiesen.
Elf Fragen wurden dem Roten Kreuz übermittelt. Auf keine einzige kam eine Antwort. Nur ein allgemeines, kurzes Statement mit bereits der Öffentlichkeit bekannten Informationen kam von der Pressestelle. Keine Spur von Aufklärungsbestreben. Dabei betonte sogar die zuständige Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi, sie erwarte schnelle Aufklärung, wo die Daten geblieben sei.
Die Datenschutzbehörde ermittelt bereits
Nach einer Meldung durch das Land Salzburg an die Datenschutzbehörde ermittelt diese nun. Die unabhängige Behörde in Wien will klären, wie es zu dem Vorfall gekommen sei und welche Maßnahmen sowie Konsequenzen für vom Datenverlust betroffene Salzburger zu ergreifen seien. Sollten Daten in die Hände von Dritten gelangt sein, habe das weitere Verfahren zur Folge.
Beim Roten Kreuz hofft man vermutlich weiter, dass die Festplatte mit den Scans einfach wieder auftauche.
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