Für Österreich hat eine Rezession weniger schlimme Auswirkungen als die Inflation. Und bei ihrer Bekämpfung gibt es noch ordentlich Aufholbedarf - denn das Land sei „noch nicht aus dem Gröbsten heraus“, schildert der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann.
Die aktuelle Eskalation in Israel werde allerdings keine großen Auswirkungen haben, solange sich der Konflikt nicht ausweitet, wie der Experte im Rahmen einer Diskussion der Österreichisch-Akademischen Gesellschaft am Dienstag ausführte.
Anders als die USA habe Europa kein Entwicklungsziel, sondern lediglich ein Preisziel, das verfolgt werde. Demnach werde man auf die Rezession keine Rücksicht nehmen, solange das „Hauptziel“ nicht erreicht ist. Von der angestrebten Zwei-Prozent-Marke werde man jedoch aus mehreren Gründen nicht abrücken, meint Holzmann.
Einerseits würde man an Glaubwürdigkeit verlieren, wenn man Ziele auf dem Weg verändert. Andererseits sei der Unterschied zwischen zwei und vier Prozent Inflation weitaus größer, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Weiters sei es kein Zufall, dass alle große Volkswirtschaften zwei Prozent Inflation anstreben - laut dem aktuellen Wissensstand sei dies die nahezu perfekte Inflationsrate.
Kritik an „bedingungsloser Geldverteilung“
Sowohl Holzmann als auch Paul De Grauwe von der London School of Economics (LSE), der ebenfalls an der Podiumsdiskussion teilnahm, üben zudem Kritik an der „bedingungslosen“ Geldverteilung sowie der Übertragung von Gewinnen und Verlusten der Zentralbanken an die Geschäftsbanken. Rund ein Prozent des BIP könne so jährlich nicht für andere Zwecke genutzt werden.
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