„Killers of the Flower Moon“ entfacht die Leinwand mit einem packenden Krimi-Drama über kulturelle Abgründe. Leonardo DiCaprio glänzt als Kriegsheld, der sich in eine Osage-Schönheit verliebt und Robert DeNiro als dessen skrupelloser Onkel. Ein filmisches Meisterwerk von Martin Scorsese, welches trotz Überlänge die Herzen erobert.
Immer wieder wurden sie vertrieben und enteignet, die Ureinwohner Amerikas. So auch der indigene Stamm der Osage, die nach dem Verlust ihres ursprünglichen Siedlungsgebietes aber das neue, ihnen zugewiesene Territorium kauften und somit Nutznießer möglicher Bodenschätze wurden. Was klug war, entdeckte man doch in den späten 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts just in diesem Gebiet gigantische Erdölvorkommen.
Schnell wurden die plötzlich vermögenden Osage-People per Gericht unter weiße Vormundschaft gestellt. Der Kampf um die gewinnbringenden Schürfrechte führte Mitte der 1920er-Jahre zu einer Reihe rätselhafter Morde an den Indigenen. Erstmals wurde das FBI in seiner Urform tätig.
Wie Regisseur Martin Scorsese dieses düstere Kapitel amerikanischer Vergangenheit für die Leinwand adaptiert und daraus - und im Bemühen um größtmögliche historische Genauigkeit - ein mit Archivaufnahmen unterlegtes Epos von 196 (!) Minuten spinnt, ist ganz großes Kino.
Zudem mit Topbesetzung: Mörderisch-sinister der Part von Robert De Niro, ambivalent die Rolle Leonardo di Caprios, der als Kriegsheimkehrer eine wohlhabende Osage-Schönheit (Lily Gladstone) ehelicht, diese dann aber auf Anraten seines Onkels - De Niro - sukzessive vergiftet, um Kapital aus deren Land zu schlagen. Mit präzisem Blick für die kulturellen Unterschiede packt Scorsese diese bittere, von Habgier gezeichnete Sittenzäsur in einen Real-Crime-Western, der trotz der Länge jeden Moment fesselt.
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