Mit 14 beginnt die Strafmündigkeit. Wer Mist baut, kann vor Gericht landen. Doch viele Jugendliche wissen viel zu wenig über das Recht. Das soll sich ändern: In Villach wird es die erste JusHAK in Kärnten geben, die nicht nur für rechtliche Bildung sorgt, sondern die Schüler auch auf Top-Jobs vorbereitet!
Vor einem Jahr ist Gerichts-Vizepräsident Manfred Herrnhofer erstmals zur Bildungsdirektion gepilgert, mit dem Wunsch, in Kärnten eine spezielle Jus-HAK zu installieren. „Der Arbeitsmarkt ändert sich stark - dem müssen wir Rechnung tragen!“ Wer das starre Bildungssystem kennt, staunt, wie schnell das Modell umgesetzt wird. „Ab Herbst 2024 bieten wir in Villach eine JusHAK an“, wirbt Direktor Florian Buchmayr mit einer zukunftsträchtigen Berufsausbildung. Fünf Jahre Schwerpunkte in Wirtschaft und Recht sollen die Maturanten nicht nur für ein Studium qualifizieren, sondern bereits für den Beruf.
Justizverwaltung, Rechtsanwälte, Notare - in den Kanzleien wird es „Law Office Manager“ und Verwaltungsfachkräfte brauchen. „Die Zeit der tippenden Sekretärin ist längst vorbei“, mein Anwaltskammerchef Gernot Murko, dessen Branche allein in Kärnten 700 Mitarbeiter beschäftigt. Bei den Notaren kommt noch das Zuckerl hinzu, dass es auch in kleinen oder entlegenen Gemeinden attraktive Arbeitsplätze geben kann, so Präsident Werner Stein. Und Gerichtspräsident Bernd Lutschounig hofft, dass sich durch die Offensive wieder die Besten der Besten für die „sinnstiftende Arbeit“ in der Justiz bewerben, die derzeit ja unter Nachwuchsmangel leidet.
Die neue JusHAK für Kärnten
Wann? Mit dem Schuljahr 2024/25 startet die erste Kärntner JusHAK.
Wie? Es wird nur eine Klasse mit 25 Plätzen geben. Bei mehr Bewerbungen entscheiden Noten und Motivation.
Wo? Der Standort Villach stellt sich am 1. Dezember beim Tag der Offenen Tür (ab 14 Uhr) vor. Infos auch unter www.hak-villach.at
Mangelhaft sei übrigens auch die rechtliche Bildung der jungen Kärntner. An der Universität Klagenfurt, so beklagt Professor Olaf Riss, seien Juristen in spe anfangs meistens „sehr leere Hefte“. Und dabei würde jeder Rechtskenntnisse brauchen: Egal, ob beim Leasing eines Autos, bei der Hochzeit oder einem Arbeitsvertrag. „Rechtliche Bildung ist Lebensbildung“, ergänzt Murko. Nicht zu vergessen die Herausforderungen, die Künstliche Intelligenz und Cybercrime mit sich bringen. Schon die Kleinsten sind mit Cybermobbing, Datenschutz und Hacking konfrontiert und heillos überfordert - wie auch viele Eltern. Und nur zur Erinnerung: Mit 14 beginnt die Strafmündigkeit - wer Mist baut, kann dann im gleichen Saal 283 vor dem Jugendrichter landen, in dem die Justizelite das neue Schul-Recht präsentiert
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