Die Gewerkschaft will ein Plus von 15 Prozent und stellt an die Politik Forderungen nach einem neuen Pflegezuschuss.
Der private Gesundheits-, Pflege und Sozialbereich hat 130.000 Mitarbeiter – und der Sektor wächst: Zwischen 2008 und 2022 ist die Beschäftigung in Österreich um 15 Prozent gestiegen, im Sozialbereich um 64 Prozent, in den Pflegeheimen sogar um 78 Prozent. Derzeit wird der Kollektivvertrag (KV) verhandelt. Doch noch liegen Arbeitgeber und Arbeitnehmer stark auseinander.
Denn die Gewerkschaften GPA und vida fordern satte 15 Prozent mehr Lohn, zudem sollen etwa eine weitere Arbeitszeitverkürzung und eine Erhöhung der Zulagen kommen. Die Arbeitgeberseite ist bereit, mit 8,8 Prozent „nur“ die Inflation abzugelten. „Die geforderte Gehaltserhöhung plus die vielen zusätzlichen materiellen Forderungen sind sicher nicht realisierbar“, so Walter Marschitz, Geschäftsführer der Sozialwirtschaft. Einrichtungen sind großteils gemeinnützig, und von den Fördergebern gebe es keine Bereitschaft, viel mehr zu zahlen. Am 15. November wird weiterverhandelt.
Finanzierungszusagen fehlen
Kritik übt die Sozialwirtschaft an der Politik: Viele Einrichtungen hätten noch keine Finanzierungszusagen für das nächste Jahr. So steht auch noch nicht fest, ob der vor zwei Jahren eingeführte Pflegezuschuss für das Personal nächstes Jahr weitergeführt werde. Es geht um rund 300 Millionen Euro für die Branche. „Das ist unverantwortlich“, meint Erich Fenninger (Volkshilfe). Die Forderung: Der Zuschuss (derzeit 135,50 Euro/Monat) soll unbefristet und jährlich valorisiert in den Kollektivvertrag aufgenommen werden können.
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