Nordkorea-Besuch
Lawrow und Bautrupp mit Jubel und Blumen empfangen
Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist auf Einladung der Staatsführung Nordkoreas am Mittwoch zu einem zweitägigen Besuch in Pjöngjang eingetroffen. Nach der Ankunft des Chefdiplomaten verbreitete sein Ministerium Aufnahmen von jubelnden Massen, die Lawrow zuwinken und Blumensträuße in Händen hielten. Ein solcher Empfang war ihm bei seinen bisherigen Besuchen im stalinistischen Regime nicht gegönnt - wohl auch ein Zeichen an den Westen, dass die beiden Staaten näher zusammenrücken.
Nach Gesprächen mit der Führung in Pjöngjang teilte Lawrow in üblicher Manier gegen den Westen aus. Er meinte unter anderem, dass die Militärpolitik der USA, Japans und Südkoreas „gefährlich“ sei. „Wie unsere nordkoreanischen Freunde sind wir ernsthaft besorgt über die Intensivierung der militärischen Aktivitäten der USA, Japans und Südkoreas in der Region und über die Politik Washingtons.“ Die USA würden „strategische Infrastruktur einschließlich nuklearer Elemente“ in die Region bringen, sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz, ohne nähere Angaben zu machen. „Wir lehnen diesen unkonstruktiven und gefährlichen Kurs ab“, fügte er hinzu.
Kims Einladung an Putin
Neben Lawrow landeten neue russische Diplomaten für Moskaus Vertretung in der Hauptstadt sowie ein Bautrupp, der ein Botschaftsgebäude sanieren soll, wie russische Nachrichtenagenturen meldeten. Es wird erwartet, dass Lawrow dort auch eine Reise des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Pjöngjang vorbereitet. Der Kreml hatte bestätigt, dass es für Putin eine Einladung zu einem Staatsbesuch in Nordkorea gebe.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im September Russland besucht. Die beiden Nachbarländer intensivierten zuletzt ihre Zusammenarbeit deutlich. Auch der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte unlängst Nordkorea besucht. Für Lawrow ist es nach Moskauer Angaben der vierte Besuch in Pjöngjang nach 2004, 2009 und 2018.
Kreml-Sprecher zu Kritik: „Niemand soll sich einmischen“
Nordkorea steht international in der Kritik dafür, Waffen für Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine zu liefern. Das Land habe Russland mehr als 1000 Container mit militärischer Ausrüstung und Munition überlassen, hieß es am vergangenen Freitag aus dem Weißen Haus. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Dienstag, die USA hätten keine Beweise dafür vorgelegt. Er verwies aber darauf, dass Russland und Nordkorea den Ausbau der Zusammenarbeit auf „allen Gebieten“ beschlossen hätten - da habe sich niemand einzumischen.
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