Als cooler „Onkel Jesse“ in der Sitcom „Full House“ war er immer für ein breites Grinsen und einen Spruch gut. Doch hinter der Maske des ewig gut Gelaunten versteckte John Stamos ein Kindheitstrauma. Der 60-Jährige enthüllt jetzt in seinen neuen Memoiren, dass er als Junge von seiner damaligen Babysitterin sexuell missbraucht wurde.
Dem Magazin „People“ verrät der Schauspieler, dass er die traumatischen Erlebnisse tief in seinem Gedächtnis versteckt hatte: „Ich wusste, dass da etwas war in meinem Hinterkopf. Etwas, was ich dort weggepackt hatte und an das ich mich nur noch schemenhaft erinnern konnte.“
Unterdrückte Ereignisse kamen plötzlich hoch
Es war Stamos‘ Einsatz für eine Organisation, die minderjährige Opfer von sexueller Gewalt unterstützt, die die alten Erinnerungen freisetzten. Genauer gesagt sollte er für seine Mühen ausgezeichnet werden und schrieb gerade an seiner Rede, als „ich mich plötzlich wieder an die unterdrückten Ereignisse aus meiner Kindheit erinnerte“.
Er schob sie allerdings erst einmal zur Seite: „Ich dachte mir, heute Abend geht es nicht um mich, sondern um die Kids. Ich werde es wieder wegpacken und im richtigen Moment noch einmal herausholen. Sonst wäre ich ja ein fucking Heuchler.“
Niemandem davon erzählt
Stamos schreibt, dass er niemanden von den Vorfällen mit der Babysitterin erzählt hatte, weil er sich selbst eingeredet habe: „Ach so sind Girls halt, man. Erst beim Schreiben habe ich wirklich realisiert, wie unangebracht die Aktionen der Babysitterin damals waren.“
Zu den sexuellen Übergriffen verrät er im Interview nur: „Ich habe mich quasi tot gestellt, damit sie aufhört. Es war auch nicht total aggressiv. Es war aber nicht gut.“
Ich habe mich quasi tot gestellt, damit sie aufhört. Es war auch nicht total aggressiv. Es war aber nicht gut.
John Stamos über die sexuellen Übergriffe seiner Babysitterin
Bild: Photo Press Service
„Verlangen, darüber zu sprechen“
Warum er beschlossen hat, sein Kindheitstrauma zum ersten Mal in „If You Would Have Told Me“ (kommt am 24. Oktober auf den Markt) zu veröffentlichen: „Ich habe es nicht für große Headlines gemacht. Es ist nur eine Seite im Buch. Aber ich hatte das Verlangen, darüber zu sprechen. Ich war damals 10 oder 11, als es passiert ist. Ich wünschte, ich hätte niemals mit solchen Gefühlen umgehen lernen müssen.“
Als Vater eines fünfjährigen Sohnes hat er zudem inzwischen eine ganz andere Sichtweise auf sein Schicksal von damals bekommen: „Wenn ich herausfinden würde, dass jemand das mit meinem Sohn Billy macht - dann würde das eine ganz andere Story geben!“
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