Die Kinohits der Woche

Von Herzens-Dramen, Dokus und guten Komödien

Unterhaltung
19.10.2023 17:00

Die „Krone“ hat wieder exklusive Film-Einblicke für Sie! Von herzergreifendem Drama in „Ein Kind und wir“ über die Lacher in „Last Dance“ und „Ein Fest fürs Leben“ bis zur faszinierenden Naturdoku „Krähen - Nature is watching Us“ - unsere Kinoempfehlungen versprechen unvergessliche Abende.

Komödie: Verwitwete Silberschläfe wehrt sich gegen familiäre Bevormundung
„Last Dance“
Germain (François Berléand) geht seinen Ruhestand entspannt an - und vertieft sich in Proust. Seine Frau Lise indes bringt sich in einem zeitgenössischen Tanzensemble ein. Und stirbt ganz unerwartet. Fortan sieht sich Germain quasi der liebevollen Geiselhaft seiner Kinder ausgesetzt. Doch ihre ständigen Besuche, die besorgten Anrufe und organisierten Mahlzeiten rauben dem Witwer den letzten Nerv. Und überhaupt gilt es ein Versprechen, das er seiner Frau gegeben hatte, einzulösen: Germain beginnt selbst zu tanzen.

Wie hier der rüstige Senior den herausfordernden Spagat seines Doppellebens zwischen Sofa, Herd und Tanz-Compagnie vor seiner penetrant fürsorglichen Familie zu verheimlichen sucht, sorgt immer wieder für köstliche Situationskomik. Das mit fein dosiertem Humor gewürzte Plädoyer für ein selbstbestimmtes Leben im Alter hält uns dabei einen recht kritischen Spiegel vor. Fazit: Erstickende Bevormundung ist das Gegenteil von Fürsorge!

Drama: Herzensdilemma & Nöte: Von der Liebe zum Kind des neuen Partners
Dein Kind und wir“
Die sich verheißungsvoll entwickelnde Beziehung zum geschiedenen Vater einer süßen Vierjährigen verstärkt bei der 40-jährigen Lehrerin Rachel (Virginie Efira) einen lange hintangestellten Kinderwunsch. Immer nur für die Sprösslinge der anderen da zu sein war für die hingebungsvolle Pädagogin bislang kein Problem. Doch Alis (Roschdy Zem) kleine Tochter Leila wächst ihr immer mehr ans Herz. Zugleich ist sich Rachel ihrer Randposition bewusst, denn auch Leilas richtige Mutter und Alis Eltern überschütten die Kleine mit Liebe.

Das Konstrukt einer Patchworkfamilie besitzt seine ganz eigene Statik. Schnell fühlt sich einer als drittes Rad am Wagen, legt sich auf das ohnmächtige Bemühen der Raureif ständiger Enttäuschung. Davon erzählt dieses topbesetzte wehmütige moderne Melodram, Regie: Rebecca Zlotowski, das einfach immer den richtigen Ton trifft.

Komödie nach französischer Vorlage: Eine Hochzeitsfeier versinkt im Chaos
„Ein Fest fürs Leben“
Perfekt durchgetaktete Hochzeitsfestivitäten sind das täglich Brot von Event-Planer Dieter (Christoph M. Herbst). Doch dass sich dieses für den Abend penibel organisierte Fest zum ausgewachsenen Debakel entwickelt, zeichnet sich schon Stunden zuvor ab. Der Hochzeitssänger (Marc Hosemann) ist völlig talentfrei, der Aushilfskellner patschert, der Fotograf notgeil. Und der Bräutigam? Ein aufgeblasener Parvenü!

Das originalgetreue Remake der französischen Komödie „Das Leben ist ein Fest“ (2018) amüsiert als temporeicher Spaß - gebettet auf trockenen Sarkasmus, wie ihn nur Herbst rüberbringt -, der in seinen besten Momenten lakonisches Loriot-Niveau erreicht. Dass Regisseur Huber aber genau das mit der hemmungslosen Überzeichnung mancher Figuren untergräbt, ist schade.

 Dokumentation: Die schwarzen Vögel und wir! Die symbiotische Nähe verblüfft
„Krähen - Nature is Watching Us“
Wo Menschen sind, sind auch Rabenvögel. Ornithologen sehen in den schwarz gefiederten Aas- und Allesfressern Chronisten einer jahrtausendealten Symbiose, die durch deren unbestrittene kognitive Fähigkeiten noch intensiviert wurde. Sie folgten Jägern, um von deren Beute etwas abzubekommen, kreisten über Schlachtfeldern und plündern heute unsere Abfalldeponien.

Der Schweizer Martin Schilt begann, die vifen Rabenvögel, zu denen auch die Krähen gehören, 2018 zu beobachten, reiste dafür um die Welt und stellt das Sozialverhalten der schwarzen Vögel in den Fokus seiner Doku. Kameratechnisch bedurfte es einiger Tricks, um sich ihnen anzunähern. Frappierend die Erkenntnis, dass Krähen ein nahezu fotografisches Gedächtnis für menschliche Gesichter besitzen. Im Film wird die „Rabenintelligenz“ gar via CT erforscht. Zudem verweist die Erzählstimme von Elke Heidenreich auf die Heimwerkerqualitäten der Überflieger, die aus Zweiglein kleine Werkzeuge basteln oder gar stibitzte Drahtkleiderbügel für den Nestbau verwenden. Auch die Mär rund um die im Tower of London ansässigen Raben hält sich hartnäckig. Ohne sie wäre das britische Königreich dem Untergang geweiht, so heißt es...

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