Das Cleveland Orchestra begeisterte unter seinem langjährigen Chefdirigenten Franz Welser-Möst bei einem ganz besonders wertvollen Gasspielabend im Wiener Konzerthaus. Auf dem Programm standen Kompositionen von Gustav Mahler: Bariton Simon Keenlyside sang sechs Lieder, bevor die monumentale siebente Symphonie erklang.
Rudern hat wohl wundersame Kräfte. So fiel Gustav Mahler 1905 beim ersten Ruderschlag am Wörthersee das Thema für den Beginn seiner siebenten Symphonie ein - und erlöste den mit dem neuen Werk hadernden Komponisten.
Heraus kam am Ende das lebensbejahende, urtümlich überschwängliche Gegenstück zu seiner „Tragischen“, der Sechsten. Ein ideales Werk für Franz Welser-Möst, der in einer Behandlungspause seiner Krebserkrankung die zunächst bis Jänner verordnete Dirigierpause unterbrach.
Sein Cleveland Orchestra dankte es ihm nach zwei Konzerten in Cleveland jetzt mit einem prachtvollen, einmaligen Wien-Auftritt. Als Vorspiel gab es sechs Mahler-Lieder, die mit dem auf Ausdruck setzenden Simon Keenlyside die Stimmungen der Symphonie vorbereiteten. Geheimnisvoll tastend und bald voller Dynamik stürzte sich Welser-Möst in das Großformat, malte mit dem hervorragenden, nur im Blech etwas fragilen Orchester nuanciert farbenvoll die sogenannten „Nachtmusiken“. Das Finale gelang als überwältigend strahlende Apotheose der Lebensfreude. Da konnte auch ganz Musik-Wien nur noch jubeln!
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