Beim Kongress der Ordensspitäler in Linz wurde über die Zukunft der Pflege im Spital und im privaten Raum diskutiert. Die „Krone“ sprach mit zwei langjährigen Mitarbeiterinnen. Katrin Baumgartner und Waltraud Mair haben gemeinsam rund 80 Jahre Erfahrung in der Branche - und sind immer noch mit Leidenschaft dabei.
Wie ich im Jahr 1992 als Pflegerin auf der Intensivstation angefangen habe, gab es so einen Überschuss an Ärzten, dass sie sogar als Pfleger tätig waren, bis sie eine Turnusstelle bekamen!“, schildert Waltraud Mair. Die Pflegerin arbeitete 45 Jahre am Klinikum Wels-Grieskirchen, ging 2018 in Pension. 2020 kehrte die Welserin pandemiebedingt in den Dienst zurück – mit 67 Jahren! Nun arbeitet sie zehn Stunden die Woche, und plant vorerst nicht, wieder aufzuhören. Am besten gefallen ihr die Teamarbeit sowie die erfüllende Arbeit mit Menschen. Mehr Nachwuchs könnte man wohl mit mehr sozialer, aber auch finanzieller Wertschätzung anlocken.
Die Arbeit im Team macht mir große Freude. Dass ich dabei auch noch meinen Mitmenschen helfen kann, ist für mich sehr toll.
Waltraud Mair, DGKP am Klinikum Wels-Grieskirchen
Action und Abwechslung
Ähnlich denkt auch Karin Baumgartner. Die stellvertretende Pflegedirektorin und Leiterin von vier Stationen am Krankenhaus Ried ist seit gut 30 Jahren in der Pflege tätig, und könnte sich nichts anderes vorstellen, denn: „Ich liebe ein bisschen Action und Abwechslung in meiner Arbeit!“ Am liebsten sind ihr Akutsituationen: der meist schnelle Erfolg und die Dankbarkeit vieler Patienten gefallen auch ihren vielen jungen Kolleginnen und Kollegen am Rieder Spital.
Pflege ist ein spannender Beruf, voller Action und Abwechslung. Gerade in der Akutpflege gibt es dazu auch oft schnelle Erfolge!
Karin Baumgartner, stv. Pflegedirektorin am Krankenhaus Ried
Junge Leute genauso engagiert
Warum es dennoch in vielen Krankenhäusern an Pflegern mangelt? Baumgartner ist überzeugt: „Die aktuelle Welle des nach außen getragenen Unmuts macht uns nicht attraktiver!“ Andererseits hätte es wohl nicht geschadet, früher mit Maßnahmen zu beginnen – dass immer mehr Pflegekräfte benötigt werden, sei nichts neues. Es liege aber nicht an den jungen Leuten per se: „Manche wollen zwar eine bessere work-life-balance, im Dienst sind sie aber genauso engagiert wie die älteren Semester!“, so Baumgartner.
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