Lavazza Kalender

Waris Dirie: „Die Zeit des Redens ist vorbei“

Adabei Österreich
22.10.2023 06:00

Der legendäre Lavazza Kalender stellt 2024 unsere Verantwortung als Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Was das bedeutet, haben wir mit ihrem Testimonial, der somalisch-österreichischen Menschenrechtsaktivistin Waris Dirie besprochen.

Mit dem Lavazza Kalender 2024 läutet der italienische Kaffee-Gigant gleichzeitig das 20-jährige Bestehen seiner gemeinnützigen Stiftung ein, die sich Nachhaltigkeit bereits an die Fahnen heftete, als das Wort noch nicht inflationär missbraucht wurde. „Nachhaltigkeit richtet immer einen Blick auf die Gemeinschaft“, appelliert Francesca Lavazza, die im Vorstand ihres Familienunternehmens sitzt. Daraus entstand auch der Arbeitstitel des Kalenders „more than us“, also „mehr als wir“.

(Bild: Lavazza)

Neben Nachhaltigkeit, sind Verantwortung, Innovation und Inspiration die vier Eckpfeiler der Stiftung und waren auch die vier Stichworte, die den Kalender prägen sollten - mit Blickrichtung Afrika. Warum? „Nicht nur unser Kaffee kommt von dort, sondern auch unsere Geschichte und somit ist es ein Teil unserer Identität“, so Lavazza.

Mit Thandiwe Muriu aus Kenia, Daniel Obasi aus Nigeria und Aart Verrips aus Südafrika, setzten drei junge, afrikanische Fotografinnen und Fotografen diesen Auftrag um. Erstere holte dafür Waris Dirie vor die Kamera. Kaum eine Person eignet sich besser dafür Modell zu stehen, wie viel eine einzelne Person für die Gemeinschaft bewirken kann, als die somalisch-österreichische Menschenrechtsaktivistin, die sich so erfolgreich gegen weibliche Genitalverstümmelung einsetzt.

Als wir sie bei der Kalenderpräsentation in Mailand treffen, tut sie sich mit dem Thema „mehr als wir“ anfangs etwas schwer. „Es gibt leider viel zu wenig “wir„ - “wir„ leben in einer egoistischen und gierigen Welt. Krieg, Umweltverschmutzung, Klimakrise - wir als Menschheit sind etwas außer Kontrolle geraten und Mutter Natur rächt sich langsam dafür.“ Der Optimismus habe sie aber nicht ganz verlassen. „Es gibt genug Menschen, die endlich wach werden, aufstehen und sich für ihre Gemeinschaft einsetzen. Wir brauchen einander und suchen am Ende des Tages doch alle nur dasselbe: Liebe, Güte, Respekt und Anerkennung.“ Dafür hat auch sie viel gekämpft.

Als Kämpferin will sie aber nicht bezeichnet werden, lieber als Gamechanger, also jemand der das Spiel verändert. Wie man das macht? „Als kleines Mädchen, war ich eine Analphabetin und habe trotzdem all das erreicht, was ich erreicht habe. Jetzt stellen sie sich vor was wir als Menschheit erreichen könnten, wenn jeder beschließen würde, etwas Gutes zu tun. Es ist ganz einfach und eigentlich gar nicht so kompliziert: Die Zeit des Redens ist vorbei, wir müssen handeln.“

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(Bild: kmm)



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